Viele Wege führen nach Marokko
– einer übers kleine Wasser,
Carscasonne und
die Karstberge des Roussillon
28.November 2016
Das war ein schöner Übernachtungsplatz am Etang und so schlafe ich lange …. naja halblang. Ich will nach Carscasonne zu dieser mittelalterlichen Burg, in der neben viel Gutem auch Schreckliches während der Inquisition passierte. Diese grauslichen Foltermethoden gucke ich mir aber nicht an.
Der nächste Weg dahin führt über eine Straße bzw. Sträßlein, das halbwegs gesperrt ist – route innondée – überflutet. Hhhmm – gestern sind schon viele Autos gefahren und heute auch, also gehts einfach hinterher. Umdrehen kann ich ja immer noch. Und dann erscheint vor mir der See, die Furt oder was auch immer. Mit Allrad würde ich mir ja gar nix denken. Der Radfahrer, den ich überholt hatte, kommt auch, zögert kurz und fährt weiter. Danke, so sehe ich, daß das Ganze nicht tief ist, vielleicht 10 Zentimeter. Also langsam durch – ich sehe, ich übe für Marokko und ein bißchen Abenteuer muß sein.
Es ist ein wunderbares kleines Sträßchen, das hier am Etang entlang läuft von Peyriac-de-mer nach Bages die D 105, ein herrliches Augenfrühstück, genauso wie die noch gelb leuchtenden Weinblätter auf den Feldern in den Bergen hinauf nach Carscasonne.
Dort gibt es einen schönen Parkplatz für Womos (GPS N43°12’24“ E 2°21’31“) …. 24 Stunden 20 Euro und vorher gestaffelte Preise. Der Platz direkt an der Stadtmauer ist nur noch für PKW bis 2m Höhe möglich. 10 Min brauche ich die Treppen hinauf zur Bastide, in der es eine eigene kleine Stadt gibt. Wie wohl die Menschleins damals dort gelebt haben – eng zusammen, aber sicher und wer eine andere Meinung hatte, dem drohte Ungemach. Ich wandere in dem alten Gemäuer umeinander mit seinen malerischen Geschäften, Creperien und Restaurants aller Couleur und seinen engen Gassen. Im Sommer wuselt es hier sicherlich gewaltig Jetzt sind die meisten Läden zu. In der Kirche bestaune ich die Mosaikfenster, die ganze Geschichten der Heiligen und vielleicht auch paar Unheiliger erzählen. An der Mauer entlang mit Blick auf die große Stadt und das weite Land beende ich meine Runde.
Zum Schlafen will ich ja wieder ans Meer und meinen Platz finde ich in La Franqui – einem großen Parkplatz neben einem jetzt geschlossenem Campingplatz, der im Winter für Womos frei ist. Kein Mensch ist da. Ich baue mich jenseits der riesigen Pfützen auf und drehe eine kleine Runde am Strand. Weit komme ich nicht. Der meiste Teil davon steht unter Wasser. Im Sommer, so sagt mein schlauer Führer, soll das alles heller weißer Sandstrand sein. Ich wandere zu beiden Seiten, so weit wie möglich, neben mir springt ein Fischlein aus dem Wasser und schaut nach, wer da wohl noch umeinander läuft. Zum Zurück-Winken komme ich nicht, da ist es doch schon längst wieder im Wasser. Also dreh ich auch um, nicht ins Wasser sondern in meinen Brumm und machs mir gemütlich.
GPS N42° 45′ 32“ E 3°01′ 53“
Astrid
Safar
Ulrike Klammer
Safar
Monika OG
Safar