Stairways to Heaven
und der Forgotten World Highway
… erst viele, viele Stufen hinauf
und dann auf Schnörkelwegen durchs Land
bis Tangarakau, der Ghost Town
15.3.
Nochmal eine schöne Wanderung Richtung Gipfel ….nicht ganz nach oben, aber eineinhalb Stunden Stairways to Heaven:
große Stufen, hohe Stufen, kleine Stufen, drei Fuß breite Stufen, Zehenspitzenstufen, Wasserstufen, vermoderte Stufen, bequeme niedrige Stufen, Wurzelstufen….Alles, was es an verschiedenen Formen gibt, ist hier vereint.
Morgens nach meinem Kaffee, gut ausgeschlafen, macht mir das nix. Ich schnaufe zwar, aber steige stetig höher hinauf durch diesen grün verhangenen Wald, der immer niedriger wird, bis es wirklich nur noch Busch ist. Die Kuponga-Almhütte ist mein Ziel und ich sehe dieses kleine weiße Haus da oben im Berg. Der hat sich ausnahmsweise in der Früh noch nicht verhüllt und so kann ich einen Blick auf seine nackten Felsen werfen. Stolz und majestisch ragt er in den blauen Himmel. Ein paar Wolkenfetzen kommen aber schon angeflogen. Gut, daß ich so früh unterwegs bin, denn später hat er wieder seinen dichten Wolkenmantel angezogen. Oben gibts ein kleines Päuschen und dann gehts alle Stufen wieder hinunter. Gezählt habe ich sie nicht, aber es waren viele, sehr viele. Zufrieden lande ich unten beim Brummeli.
Ich brauche unbedingt Trinkwasser und Brot, also halte ich bei New World, wo ich alles kriege, finde einen Wasserzapfhahn fürs Womo und dann gehts auf den „Forgotten World Highway“ die SH 43.
Quer durchs Land führt sie, rauf und runter, hin und her, eng und wieder etwas breiter durch braunes Land, durch grünes Land, ab und zu ein Farmhaus und mitten drin die „Republik Whangamomona“.
Man kann sich sogar einen Stempel und ein Visum in den Pass für ein paar Dollar malen lassen.
Ich tue dies nicht, sondern rolle durch diese Zuckerhutberge weiter zur Ghost-Town. Ein Farmhaus, ein kleiner Campside auf grünem Gras mit heißer Dusche und Waschmaschine. Den Campingwart treffe ich unterwegs auf der schmalen Gravelroad zu seinem Platz. Ich könnte mich ruhig dort hinstellen. Er müßte nochmal weg. Abends schau ich dann nochmal, ob ich ihn irgendwo sehe. Alles ist zu, nur der Hund schaut aus seiner Hütte heraus, bellt aber nicht.
Meine Wäsche ist gut angetrocknet und ich habe herrlichst heiß geduscht, ein Vergnügen der besonderen Art.
Um viertel nach acht ist es stockfinster und ich genehmige mir mein Glas Vino bei meinem Geschreibsel. (Bei der nächsten I-site, muß ich rausfinden, was es mit der Republik und der Ghost-Town auf sich hat.) Es hat garantiert mit der Bahnlinie zu tun, die hier in den 1930er Jahren gebaut wurde und auch die Straße wurde erst sehr spät asphaltiert und ein Zwischenstück wartet noch immer. Aber da komme ich erst morgen hin. Unterwegs treffe ich noch ein nettes neuseeländisches Päarchen von der Südinsel. Sie geben einen Tipp von einem Wasserfall, den ich mir anschauen soll. Er liegt etwas abseits, aber auf gut befahrbarer Straße.
In den Hütten auf diesem Platz sind ein paar Menschleins, die aber nicht sehe. Ansonsten ein paar Schafe, der Hund und viel, viel Natur – Backcountry.
(GPS gibts heute nicht, weil in der Früh mein Tomtom gesponnen hat…. )