die bizarren Limestone-Cliffs von Omarama und
weiter zum
türkisblauen Lake Tekapo
27.2.
Gähnend sitze ich in meiner Privatlounge, der Wind fegt um die Ecke, aber die Sonne scheint noch warm auf meinen Buckel. Ob aus meinem Buchstabensalat was geniesbares wird, das weiß ich noch nicht .
Letzte Nacht war der Schlaf etwas wenig und der Wind, der hier fegt ist so eine Art neuseeländischer Föhn in Höchstformat. Warmer heißer Wind der von den braunen kahlen Bergen herunterfegt. Hier am Lake Tekapo habe ich wieder meinen Platz vom letzten Jahr, stehe fast genau so. Der kleine Fluß ist ausgetrocknet, noch nicht mal ein Rinnsal ist geblieben und so ist vor meiner Haustür ein großes „Wadi“, braun, etwas grün bewachsen und die schwarzen Schwäne, oder sind es doch nur Enten, schwimmen auf dem Rest See. Der große Lake Tekapo schimmert dunkeltürkisblau vor diesen Bergen, dazu das bißchen buschgrün und blauer Himmel.
Es ist schon eine Landschaft der besonderen Art.
Nachdem in der Nacht meine „Maus“ den Geist aufgegeben hat, bin ich erstmal auf der Suche nach einer neuen. Das was für uns so selbstverständlich ist, eine Maus kriegt man überall, selbst bei Tschibo, ist hier anders. Da brauche ich einen Elektronikladen und in Omarama ist keiner. In Twizel ist zwar ein Computerladen, aber der ist am Wochenende zu.
Also fahre ich erstmal zu den bizarren Limestone-Cliffs nach Omarama. Wie so eine alte gotische Kathedrale ragen sie in den blauen Himmel. Eine „washbordy“ Schotterpiste, also eine mit zehntausend Querrillen führt dahin. Brummeli klappert und wackelt, obwohl ich so langsam fahre.
Und dann gibts mal wieder lose Teile, die ich mit dem silbernen Tapeband, was sie hier Ducktape nennen, festmache. Die Batterieanzeige, alle Schrauben bzw. deren Halterungen sind abgebrochen, die Anzeige baumelt im Innenraum, aber funktioniert noch. Und mein Schloß von der Seitentür läßt sich nicht mehr mit dem Schlüssel schließen. Wahrscheinlich ist da auch irgendeine Feder oder sonstwas lose. Tja, so geht es, wenn man sich ein altes Auto mietet. Es ist wenigstens nichts dramatisches und mein Wundertape kommt mal wieder gut zur Geltung. Auch meine Besteckschublade muß ich ein wenig tapen, denn ich fürchte, sie fällt demnächst auseinander. Noch kann ich sie ganz gut handhaben.
Dann marschiere ich aber hinauf und hinein in diese bizarre Sandsteinwelt und laß mich einfangen von den Sandsteinwesen, die hier an jedem letzten Wochenende im Monat einen Sandsteinfelsenzaubertanz aufführen. Langsam bewegen sie sich, neigen sich zu einer oder der anderen Seite, flüstern sich geheimnisvolle Worte zu und ihr Lachen ist weit über das Tal zu hören.
Sie grinsen, als ich auf dem Hosenboden wieder irgendein steiles Stück hinunterklettere und ich bin froh, dass die meisten schon wieder weg sind, dann sieht keiner wie ich niit Händen und Füßen dahinstolpere.
Schön ist eure Welt ihr Steingeisterchen, trocken und staubig Darum fahre ich weiter zum Lake Tekapo.
Doch vorher gucke ich nochmal beim Computerladen in Twizel vorbei, liegt ja auf dem Weg. Ich habe Glück, der Besitzer bastelt gerade an einem Laptop und hat seine Türe aufgemacht und, er hat eine Maus. So kann ich doch viel einfacher meinen Blog schreiben, Bilder auswählen und hochladen und überhaupt. Wie gut, daß ich nochmal geguckt habe.
Schau erst noch beim LakeAlexandria nach, der inmitten dieser trockenen „Wüste““ liegt. Der Campingground ist gut besucht, also fahre ich zu meinem alten Platz und finde ihn auch gleich.
Ein kleiner Gang durchs Wadi mit herrlichem Blick auf die Berge, ein bißchen Womoinnendienst und dann habe ich eigentlich nur noch Lust faul zu sein.
GPS: S 43° 56′ 10“ E 170° 228′ 55“