oder weiter Richtung Norden
über Hoylandet, Namsskogan
zum Mellingsvatn-See
Anstatt gemütlich meinen Morgenkaffee zu schlürfen, nutze ich die Sonne für meine Außendusche und nicht nur ich werde sauber geputzt, meine Wäsche auch. Der kleine See liefert mir das Wasser und ich komme mir vor, wie zu uralten Zeiten, als wir in Indien unsere Wäsche am Fluß wuschen. Ein bißchen schlürfe ich natürlich dabei einen ersten Kaffee. Aber ich bin hier morgens schon wacher, als wie zuhause, obwohl ich nachts oft aufwache. Das ist das viele Licht und dieses Licht scheint auch in die dunklen Ecken von meinem Seelchen. Huuuhuuuhu, was da wohl alles zum Vorschein kommt ????
Frühstücken möchte ich an meinen „geheimen Platz“ von gestern. Dort habe ich einen privaten Internetanschluss via Luftlinie zum Masten und kann meinen Blog schreiben. Die Sonne scheint noch und auch noch schön warm … die fetten grauen Wolken künden von was anderem.
Eine Wanderung zu einem Wasserfall steht auf meinem Programm. Ich rüste mich aus mit festen Schuhen, verriegel und verrammel das Womo und marschiere los. 75 Schritte sinds bis dahin oder auch nur 69, auf jeden Fall gleich um die Ecke vom Parkplatz. Tja, das war aber ein kurzer Ausflug. Ich sage schön aaah und oooh, finde ihn aber nicht so berauschend, obwohl er rauscht und tost. Dann zieh ich meine dicken Wanderschuhe wieder aus!
Der nächste Anguckpunkt ist die überdachte Holzbrücke mit einer Länge von 30 m ohne Zwischenträger. Imposant und im Winter praktisch, weil sie auch bei Schnee und Eis begehbar ist. Zwei Wächter passen auf und erheben Wegezoll – vielleicht- ,der hier Vegagift heißt. Er macht gerade ein kleines Nickerchen und sie hängt auch schon ein bißchen in den Seilen. So schleiche ich mich an ihnen vorbei und kann getrost die Brücke betreten.
Das Wetter wird immer doofer – es gewittert und kräftige Regenschauer befreien den Brummeli vom Pistenstaub. Ich rolle auf der E 6 weiter.
In einem Naturschutzgebiet liegt der Mellingsvatn See lund hier berappe ich meinen Vegafgift. Das ist Norwegen! Auf der Fahrt dahin wirds wieder heller, aber zum Paddeln ist das Wetter nicht stabil genug. Ich schnappe das Radl und mache eine kleine Tour am See entlang. Die Schneeberge rücken immer näher und auch die Temperaturen passen sich dieser Kulisse an.
Die Ausblicke auf den spiegelglatten See sind schon fantastisch. Ich habe Glück, denn kaum bin ich zurück gibt es ein Trommelsolo von Mr. Regengott. Eigentlich ist dies Kakao-Wetter, aber ich habe keinen, drum muß ein Glas Vino her. Ich räume im Womo auf, repariere einen 12 Voltstecker und verkrümmel mich in die Koje.
Und Philosophen-Seelchen hat heute frei – schließlich liegen ja fette Wolken über dem Licht und ich kannn nix sehen! Juchhuuu, die schwarzen Schatten dürfen noch ein wenig verborgen bleiben.
GPS: N 65° 05′ 44.9“ E 13° 16′ 40.0“