Natur pur, Schotterpisten und Rentier

IMG_7656oder schaurig ist’s übers Moor zu gehen …..

über Bolarein, dem Lurufluss entlang nach Gressamoen und zum Moklevathn-See

 

 

IMG_7636Mein erstes Rentier kostet zwar 40 Kronen, dafür bleibt es aber stehen und läßt sich ausgiebigst betrachten. Es wurde in Stein geritzt vor vielen, vielen Jahren und läßt stoisch die Fotografen an sich vorbeiziehen.Den Bären suche ich vergeblich oder hat er sich in einen Menschen verwandelt? Ein kleiner Gang über Stock, Wurzel und Stein zeigt anschauliich wie man Unterstände baut. Hier in der Wildnis ist das hilfreich, denn ich mache mich auf in die wirklich Wildnis.

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IMG_7655 IMG_7663Ein kleiner Schotterweg führt mich hinauf in die Berge am Lurufluss entlang. Hier ist Natur pur und in meinem Kopf tönt der Satz – oh schaurig ists übers Moor zu gehen …. dunkelbraune Moorpfützen zwischen abgebrochenen Fichten, gelbe und grüne Moosmatten und im Hintergrund braune Fjellberge mit Schneeresten. Der Weg mal besser, mal schlechter schlängelt sich so dahin.

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IMG_7693Kein Mensch isr hier nur ein paar Schafe, die verdutzt gucken, wer da kommt. Im Schneckentempo krieche ich den Weg entlang. Traumhafte Naturkulisse. Auf meinem angedachten Stellplatz steht eine norwegische Datscha. Irgendwie traue ich mich heute nicht, einfach so in die Moorwildnis abzutauchen und drehe vor Gressamoen wieder um. Kein Schild ist mehr zu sehen weit und breit und der Weg wird nicht wirklich besser.. Erst sehr viel später fällt mir ein, ich hätte ja mein Radl zum Erforschen nehmen können.

 

IMG_7698IMG_7699So rolle ich zurück und suche den „geheimen Stellplatz am See“, der wunderbar ist, aber in Hörweite der Straße! Kein guter Übernachtungsplatz. Also zurück und nochmal hinauf in die Bergleins zum Moklevathnsee. Mein Versuch die Maut zu bezahlen scheitert, denn dies geht diesmal nur mit SMS. Aber die kennen die Straße nicht. Später sehe ich, daß ich einen Nebenweg gefahren bin.

 
P1020743 P1020745Nochmal Natur pur, nochmal Schotterpiste an deren Ende ein See mit Sandstrand auf mich wartet. Etwas weiter oberhalb gibt es wieder eine traumhaft gelegene rote Datscha.Eigentlich möchte ich schwimmen, aber – der See ist nur wadeltief und auf ein Schlammbad habe ich nicht wirklich Lust. Mein Zeitgefühl geht mir abends immer verloren. Erst spät merke ich, daß es ja schon wieder elf ist. Das Licht ist wie nachmitttags um fünf.
Bin ich heute morgen losgefahren mit der innneren Frage, was will ich entdecken, wandelte diese sich ganz schnell in die Frage, was sehe ich. Und ich habe heute viel ursprünglich natürliches gesehen, ich habe gesehen, wie in der Natur alles kommt und geht und ich habe mein Ängstlein gesehen durchs Moor zu stapfen. Spannend!
Und die Moral von der Geschicht: ich brauche noch etwas Zeit, um so ganz hier in der Wildnis anzukommen und mich zu trauen.

GPS: N 64° 29′ 57.8“ E 12° 37′ 48.7“