oder durch einsame Weiten in die tosende Stadt
Alle zwei Stunden bin ich wach … es ist hell und die Lichter wechseln von Abendrot zu Morgenrot ohne Dämmerung – oder habe ich in dieser gerade mal meine Augen zugeklappt. Ich schlafe aber immer wieder schnell ein. Bald habe ich mich daran gewöhnt und werde meinen Schlafrythmus finden.
Mein üblicher Morgenkaffee folgt und gerade als ich fertig bin, hält ein Bus mit einer Horde fotografierender Touris. Auch große Busse fahren hier auf dieser gepflegten Erdstraße, die aber später nicht mehr ganz so gut im Schuss ist. Riesige Stein- und Kieshaufen künden von einer Verbesserung.
Ich schnurre vorbei an kleinen Ferienhäusern und norwegischen Datschas. Sie sehen einfach gemütlich aus mit ihren Grasdächern. Auf den kleinen Asphaltstraßen halten sich die Norweger fit mit ihren Sommerskis. Diese Nebenstraßen gehören natürlich auch den Schafen, Kühen und Ziegen. Sie grasen, da wo sie Lust haben und liegen auch mal einfach auf der Straße.
Die Landschaft ist malerisch, wilde Flüsse, wechseln sich ab mit engen Tälern und weiten Seen.
Trondheim ist dagegen Kontrastprogramm. Es wird gearbeitet auf den Straßen und es gibt viele, viele Baustellen. Der Parkplatz innen ist so überfüllt, daß ich einen kleinen Platz außerhalb suche, mein Radl schnappe und auf Erkundungstour gehe. Gut, daß ich mein Tablet dabei habe und mit Maps den richtigen Weg finde.
Es wuselt und Trondheim ist eine richtig große Stadt. Mittlerweile ist der Himmel schon ganz grau und es ist schwülwarm. Ich gucke hier und gucke da, fahre durch ein paar nette Gassen, seh die berühmte Kirche, namens sowieso und radele wieder zurück. Es ist ja schon abends.
Da, wo ich parke könnte ich prinzipiell auch übernachten, aber ich finde es nicht lauschig genug und bin mir auch nicht sicher.
Meinen angepeilten Übernachtungsplatz gibts nicht mehr, er ist einer Häuserzeile gewichen. Also schnurre ich noch weiter bis Steinvikholm, wo ein cleverer Bauer seinen Grund als Parkplatz anbietet und kräftig abkassiert. Naja, ich bin zu müde und k.o um noch was anderes zu finden, stehe dafür aber schön mit Blick aufs Wasser und den Fjord. Dunkle Wolken ziehen über mich hinweg und es regnet ein bißchen. Ich verkrümmel mich in die Koje und schlafe tief und fest.
Gabriela
Safar