oder drei Tage hinter der roten Düne nahe Khenfiss
14.-16.12.
Ja, was war denn das? Noch bin ich gerade herrlich durch die Sanddünen gelaufen und dann verlassen mich die Kräfte und leise rieselt es den Rücken hinunter. So fühlt es sich an, wenn ich Fieber kriege. Bleib im Bett! Zu was anderes habe ich auch nicht wirklich Lust. Tee trinken, auch mal einen Kaffee, mein Zaubermittelchen nehmen und vor mich hin duseln. Das tut man doch so bei einer leichten Grippe. Und so huste und schnupfe ich vor mich hin. Ein leichter Wind, aber nicht wirklich schlimm. Die Düne in verschiedenen Farben und ich eingewickelt unter der Bettdecke.
Aber am nächsten Tag schon ein bißchen leichter. Eine schöne Dusche und ein ganz klein bißchen aufräumen im Brummeli. Die meiste Zeit noch im Bett mit Kopfkino und ein paar Youtubes. Meine Kräfte kommen wieder zurück und der Wind wird langsam stärker. Irgendwann muß ich die Fenster zumachen. Der Himmel ist längst nicht mehr blau, sondern dunkelgrau mit heißem Wüstenwind.
Und heute morgen? Die Kräfte sind wieder da und der Wind fegt ums Brummeli herum. Wenn ich länger stehen bliebe, würde ich vielleicht auch zu so einer Sanddüne. Nix wie weg, das ich nicht noch irgendwo stecken bleibe. Ich folge meiner Nase und lande dann irgendwann mal querfeldein auf der richtigen Piste. Meine Spuren waren ja längst verweht.
In Khenfiss an der Lagune wird es nicht weniger windig sein. Aber in erreichbaren Orten drumherum auch nicht. Und so stelle ich mich mal erst face to the wind an der Lagune auf. Graugelber Dunst überall. Nur ein weißer Camper steht noch verriegelt und verrammelt da. Sonst gähnende Leere und die windigen Bretterbuden der Fischer. Ihre Boote dümpeln unten.
Hhhhm – wie denn weiter? In erreichbarer Nähe ist ziemlich nix, wo ich windgeschützt stehen könnte. Der Sturm dauert noch heute und morgen. Also Ruhe geben und hier bleiben.
Hier werde ich wenigstens nicht zu einer Sanddüne, mal gucken!