Ein Hauch von Wüste hinter Agadir

oder marokkanische Bananen in Tamri

 

3.12.

Wieder am Rande der kleinen Dünen nahe Oulad Nomer. Eine Stichstraße zum Meer endet ungefähr fünfhundert Meter vorher im Sand. Bevor der richtig weich wird, gibt es ein paar flache Stellen, solche in denen Brummeli sich nicht einbuddelt. Hier ist es gut! Mein „alter Platz“ ist zu sehr verweht und auch Parkplatz für die Fischer, die morgens kommen. Da stehe ich etwas abseits viel, viel besser.

 

 

 

 

 

Guten Morgen liebe Sonne – nun hast du dich durch den Morgendunst des Hinterlandes gescheint und wärmst all die Sandkörner um mich herum. Logenplatz in der Weite. Das Blau des Meeres läßt sich kaum vom Blau des Horizonts unterscheiden. Wellen rauschen heran und in den kleinen Dünen zaubert der Morgen seine „Sandwellen“, die ganz still und leise auftauchen.

Ich bin noch drin, denn es ist kühl, vielleicht so um die 12 Grad nur. (verwöhnt wie ich bin, das „nur“!) Nun taste ich mich also langsam wieder an Wüste heran. Oh, ist das schön. Es ist einfach immer wieder nur toll, wie frei ich hier stehen darf, frei ungebunden in der Weite. Da brauche ich nicht viel.

 

 

 

 

 

Ein bißchen brauche ich aber doch, nämlich frisches Gemüse und die Registrierung meiner Maroc-Telekom-Simkarte. Letzteres gelingt mir nach zwei Anläufen in Agadir. Das erste Geschäft war nämlich geschlossen, obwohl google Maps es als offen benennt. Es ist aber dauerhaft geschlossen und ungefähr ein Kilometer weiter erst das nächste. Ich hole Brummeli von seinem Parkplatz, auch schon von weiter weg. Der selbsternannte Wächter bedankt sich für die 5 Dirham, sprich 50 Cent, und dann rolle ich zum Nächsten. Von hier ist es nicht mehr so weit zum offenen Laden. Ich bekomme, was ich brauche. Die Registrierung und dann gleich noch ein paar Rubbelkarten zum Wiederaufladen. Jippi, jetzt kann ich Maroc Telekom wieder genauso viel nutzen, wie meine Inwi Karte. Eine funktioniert meistens gut.

 

 

 

 

 

Vorher komme ich durch den Bananenort Tamri. Hier gibt es die kleinen, dicken, kurzen Tamri-Bananen, die besonders lecker sind. Teuer aber gut! (teuer nur für marokkanische Verhältnisse, das Kilo 2.30 Euro) Mit der obligatorischen Plastikschüssel suche ich mir frisches Gemüse für 1.80. (Tomaten, Möhren, Kohl, Erbsen, Birnen, Auberginen, Gurke, und Paprika) insgesamt vielleicht zwei Kilo. Dann gibts noch frische Papaya für 1.70. Gesundes Marokko-Leben.

Am Markt wartet noch frischer Fisch auf seine Käufer und die beiden Männer bestaunen sich auf meinem Handy. An kleinen Ständen baumelt das Fleisch am Haken und Männer palavern am Straßenrand. Fladenbrote überall.

 

 

 

 

 

Ich rolle vorbei an meinem angedachten Platz, der alles andere als lauschig gewesen wäre. Da hab ich den richtigen Riecher gehabt, wusel mich durch Agadir und lande am frühen Abend hier auf meinem festen Sandplatz. Ein kleiner Erforschungsgang über die Dünen und dann ist auch die Sonne schon weg. Jippiii – ich bin wieder am Sand.

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