Kappadokiens Lost Place Sofular

altes Höhlengemäuer und ein kreisrunder Kratersee

23.5.

Ein kreisrunder Kratersee und ein lost Place in der Nähe. Das ist doch was, also Brummeli laß Göreme und das Rosental hinter dir und schnurr die 60 Kilometer weiter. Die Sonne scheint warm.

 

 

 

 

 

Sofular, ein verlassenes Dorf an den Hängen eines kleinen Tales. Mittlerweile gibt es einen Staudamm, der einen See füllt. Unten kommt nur noch wenig Wasser an. Längst wohnen in den alten Häusern keine Menschen mehr. Waren es vor ein paar Jahrhunderten die einfachen Höhlen, die Schutz und Unterkunft boten, wurden diese immer weiter ausgebaut. Erst nur ein paar Steine vor dem Eingang, später dann große Mauern und Steinhäuser. Ein kleiner Trampelpfad führt hinauf.

 

 

 

 

 

Die Höhleneingänge sind oft zugewuchtert und durch runtergefallene Steine nur durch kleine Kraxellei erreichbar. Ich krabbel herum. Innen immer wieder Steinregale und Nischen, Feuerstellen und schwarze Höhlendecken. Kleine schmale Gänge verbinden die eine Höhle mit der anderen. Spannend. Dieser Ort liegt abseits der Touriroute, kein Menschlein weit und breit!

 

 

 

 

 

Einfachstes Leben in dem sicherlich das Überleben an vorderster Front stand. Die Menschen wurden seßhaft und in dem seßhaft werden, begann der Besitz. Meine Höhle, deine Höhle, mein Werkzeugregal und das Deinige. Mit kleinen Mäuerchen schützten sie sich vor Wind und Wetter und vielleicht auch vor ungebetenen Gästen. Es ist schon eine besondere Kunst mit einfachen Werkzeugen, die Höhlen weiter auszubauen und bewohnbar zu machen.

 

 

 

 

 

Und mit der Zeit kam mehr know how und der erste „Luxus“,- vielleicht. Unterhöhlen wurden geschaffen und Schlafnischen in den Fels gehauen. Heute zerfällt es langsam. Die Häuser, die oben drauf gebaut wurden waren noch bis vor vielleicht vierzig Jahren bewohnt. Heute wohnen die Letzten oben im Dorf. Das Leben an den Hängen in den alten Mauern zu beschwerlich.

 

 

 

 

 

Nur paar Kilometer weiter gibt es den kleinen kreisrunden Kratersee bei Narköy. Auf guter Piste geht es hinunter und Brummeli kuschelt sich zwischen die Bäume. Der Schäfer winkt freundlich und treibt seine Herde wieder gen Irgendwo. Zwei Angler versuchen ihr Glück weiter unten und eine Familie picknickt im Schatten der Bäume. Wolken ziehen auf und ein erstes Gewitter prasselt mal wieder aufs Womodach. Hier kann ich diese Böen aber gut aushalten. Im Schutze des Kraters ist alles halb so wild.

 

 

 

 

 

Und heute morgen kurze Sonne und kühle Temperaturen. Es ist total still. Wetterfrosch, was sagst du denn zu meinen Plänen Ihlara Schlucht oder Salzsee. Nix von beiden, quakt er. Wetter, ich quak nur Wetter. Gewitter, ein bißerl Regen und heftige Windböen. Da ist dieser Kraterplatz gut, besser als irgendwo ausgesetzt in der Höhe zu stehen oder im Salz der Seen zu versinken. Derinkuyu, diese unterirdische Höhlenstadt ist nicht weit weg. Mittlerweile bin ich ja schon fast ein bißchen geübt meine Pläne umzuschmeissen. Also auf ins Tourizentrum Derinkuyu.