oder die wenigen Sträßchen in der Westsahara
21.12.
Ab heute werden die Tage wieder länger, juchuuu – und so krabbelt die Sonne über Wüstensand zu meinem Fenster herein. Guten Morgen, jetzt darfst du jeden Tag ein bißchen früher aufstehen! Ich auch? Naja …. gucken wir mal! Heute schlafe ich jedenfalls lange. Kein Wind, der mir um die Ohren fegt. Wieder eine kleine Sandkuhle in der Brummeli seinen Platz findet und wo es so herrlich still ist.
Einfach nach rechts Richtung Wüste abbiegen, so meine gestrige Devise. Viele Sträßchen gibt es ja nicht. Manche sind ganz neu asphaltiert und die werden ausprobiert. Brummeli schnurrt dahin. Der erste Platz wunderschön, aber noch viel zu früh, um anzukommen. Irgendwas wurde hier ausgegraben. Die rotbraunen Steinreste sehen wie große Kuchenstreusel aus. Verteilt im Boden, manchmal sorgfältig nebeneinander gelegt. Es ist aber nur 45 km von meiner letzten Stelle entfernt.
Brummeli schnurr weiter. Die nächste Abfahrt auch nicht sehr viel weiter führt durch karge steinige Wüste hin zu hellen Abbaubergen. Potentielle Übernachtungsplätze im weiten Irgendwo. Ich laufe umeinander, schau hier und da. Vor allem passe ich auf, das ich nicht im weichen Sand lande. Auch jetzt ist es noch zu früh zum Ankommen. Große Weite und Nix. Das ist Westsahara.
In Boujour wird auch das Sträßlein Richtung Nix ausprobiert. Es landet auf großer dunkler kiesiger Weite ins Endlose. Anfangs noch ein paar Hirtenhäuser und weiter gehts neben dunklem Wüstenboden. Keine wirklich lauschigen Möglichkeiten zu bleiben. So etwas wie eine Kuhle, ein Bäumchen oder ein kleiner Hügel. Nur dunkle endlose Weite. Ich könnte mich zwar mitten rein stellen, aber irgendwie nicht wirklich so einladend. Da rolle ich doch lieber zu meinem alten Platz.
Gedacht und schon rumpel ich den steinigen Weg Richtung trockenem See. Die Kamele sind wieder unterwegs. Unbemerkt am alten Platz vorbei bis ich eine schöne Kuhle sehe. Zu Fuß geguckt, wo die beste Einfahrt für Brummeli ist. Und dann stehe ich wieder in einem Sandgral! Herrlich. Ein paar Wolken bevölkern den Himmel, aber die Sonne geht in einem hellen Lichtstreif unter. Heute noch ein paar Wölkchen und dann hat mich das pure Sonnenwetter wieder grinst Wetterfrosch mit seinem breiten Lachen.