oder irgendwo in den riesigen Steinfeldern des Hochplateaus
14.11.
Klarer blauer, tiefblauer Himmel, der sich am Morgen rotgold verfärbt, bis die Sonne am Horizont erscheint. Kühle Bergluft und ich darf da mitten drin einfach in der Weite stehen. Brummeli biegt auf einen Feldweg ab. Ganz hinten am Rand steht ein Baum, das wäre doch ein Platzerl denke ich. Kurz davor verhindern aber tiefe Furchen, ein gepflügtes Feld und fette Kullersteine das Weiterrumpeln. Macht nix, auch hier kann ich bleiben, einfach mitten drin.
Die N 19 ist weit weg. Zu Fuß erforsche ich den Rand und besteige den „Berg“ hinter mir. Aufgeschichtete Steine markieren eine Art Weg. Abends habe ich mich am Telefon zu einem Astrotalk verabredet. Und es funktioniert auch. Das ist hier in der Gegend nicht so selbstverständlich. Mal geht Inwi, mal geht Marocc Telekom und mal geht gar nix.
Und so fachsimpeln wir über Planeten, Konstelltionen, über Energien und was das alles so bedeuten könnte und kann. Schauen mit was wir in Resonanz gehen. Lachen viel und wissen trotzdem, um die Tiefe dessen, was wir uns erzählen. Spannend. Und währendessen wird es dunkel und die große leuchtende Milchstraße mit ihren funkelnden Sternen breitet sich über mir aus. Australische Nachtbilder werden wach.
Und wo kam ich her?
Von meinem „Funkmastenplatz“ rolle ich nur ein paar Kilometer weiter zu den Salzfeldern von Laksar. In riesigen Steintümpeln wird Salz gewonnen. Malerisch. Eine direkte Verbindung hinüber zur N 15 gibt es aber doch nicht. Also zurück nach Guercif über die große Brücke und dann auf guter Straße Richtung Mahirije. Hier kann ich auf kleiner Straße über die Berge zur N 19 rollen. Vorbei an kleinen Dörfern, Eseln die abgestellt geduldig warten geht es hinauf. Ein Friedhof auf einem Hügel, eng an einer Schule vorbei immer weiter hinauf. Ist das die richtige Straße?
Während ich noch gucke, kommt ein holländischer Jeep und sagt, jaja das ist die richtige und fährt vorbei. Er sucht seine Offroad Piste und ich den „normalen“ Weg. Zum wenden ist es relativ eng, also weiter rauf. Immer mehr Geröll und lose Steine wollen umfahren werden. Der Weg endet oben am kleinen gelben Stausee. Hier ist die Straße dann vollends abgebrochen, aber es gibt einen guten Wendeplatz.
Zurück zur scharfen Kurve und dann bin ich auf meiner richtigen kleinen weißen Straße bis zur N 19 und Debdou. In Serpentinen geht es wieder den Berg hinauf. Irgendwo am Straßenrand gibt es noch leckeres Fladenbrot.
Herrliche Nixlandschaft so weit östlich, nicht mehr weit weg von der algerischen Grenze.