Von Portugal nach Marokko

oder noch zweimal in herrlicher europäischer Natur schlafen

6.-7.11.


Langsam erwacht die Welt aus ihrem Sternenschlaf. Die Sichel steht noch hoch oben über den dunklen Bergen. Weit unten die Lichter der Stadt und ihr Gewusel rund um den Hafen in Algeciras. Früh aufstehen heißt es heute. Ich werde von selber wach, kann sogar noch meinen Träumen mit einer ersten Tasse Kaffee nachhängen, bevor ich die Piste hinunter rumpele und mich vom Navi durchs Straßengewirr führen lasse. Da stehe ich nun in dritter Reihe ganz vorne und harre der Dinge, die da kommen.

 

Zeit meine Gedanken der letzten zwei Tage in die Tasten zu klimpern. Einfach rückwärts. Welche Fähre soll ich denn nehmen, die um 11 oder schon die um 8 in der Früh. Ich entscheide mich für letztere, was eben heißt früh aufwachen und im Dunklen fahren. Und wo schlafe ich dann? Sicherlich nicht auf dem Mercadona oder Lidlplatz mitten im Industriegebiet. Da kriege ich doch kein Auge zu. Mein Fährticket kaufe ich wieder beim berühmten Carlos mit Kuchen und einer Flasche Wein. 240 Euro hin und zurück. Früher war es mal 180. Nach einem Ratsch mit netten Engländern, die aber die 11 Uhr Fähre nehmen, rolle ich Richtung Tarifa. . Unten am Strand darf man nicht mehr stehen und der große Schotterplatz davor ist schon gut besiedelt. Nix für mich.

 

 

   

 

 

 

 

 

Da gibt es aber die Piste hinauf zu den Windrädern, die laut brummend vor sich hin surren. Einfach die Piste weiter fahren. Und siehe da ein geborgenes Plätzchen bei Korkeichen und kleinem Wiesengrund. Ich schau zwar nicht hinunter, aber für eine ruhige Nacht ist es super. Keine Windradgesäusel, kein Lichtflimmern. Nur ein paar Sternleins und die Sichel wachen über meinen Schlaf.

 

 

 

 

 

Ein kleiner Gang hinauf zur untergehenden Sonne, die neben den Marokkobergen im Meer versinkt. Gute Nacht Europa, morgen gehts nach Afrika. Nur darf ich mich beim Abbiegen nach links nicht erwischen lassen. Zwei Streifen in der Mitte! Aber früh morgens um halbsechs ist kaum jemand unterwegs.

 

 

 

 

 

Und davor? Von meinem Portugalsee Mina de Sao Domingo gehts zu meinem Baumplatz am Ufer des Rio Guadalquivir. Die Piste ist hier neu geschoben und viele Löcher, nicht alle, sind unter dem neuen Kies verschwunden.  Tshirt-Felder begleiten mich.

Das schöne Wetter hat Einzug gehalten. Blauer Himmel und ein paar Mücken, die auf der Suche nach Abendessen sind.  Schnell bin ich aufgebaut, schau noch dem Schiff hinterher. Ist es das Gleiche, das ich bei der Fähre gesehen hatte?  Ja, die Kelly C!  Mit der kleinen Fähre vor Sevilla erspare ich mir immer die Stadt.

 

 

 

 

 

Die Sonne geht wieder leuchtend unter, während die Wellen leise ans Ufer platschen. Ach, ich iebe das so draußen in der Natur. Und jetzt gehts weiter durch die diversen Stopps und Kontrollen.

Bis später!