oder ein bißchen umeinander gurken in den Bergen der Mani
18.6.
Frisch geschwommen bei Sonnenschirmwetter sitze ich draußen und lass die kleinen Wellen zu mir herplätschern. Der Himmel blitzblank geputzt. Ein Hauch von Wind kommt von der Seite. Der Strand geziert von alten Olivenstümpfen, die hier Wind und Wetter strotzen. Ein kleiner Unterstand für die Sonne. Robinsongefühle. Die Wochenendler sind abgezogen, die Strandbar viel weiter vorne verwaist und das letzte Womo abgefahren. Es waren sowieso nicht so viele.
Mein Platz hinter dem Schilf ist zugewachsen, hoch zugewachsen. Da war noch kein Menschlein hinten. Der Boden krumm, buckelig und weich. Da bleibe ich weiter vorne beim Robinsonstand. Vielleicht bin ich ja in so einer Art Zwischenzeit. Die Frühjahrswomos sind wieder zuhause, die heftige Sommersaison der Locals hat noch nicht angefangen und nur paar Verwegene wie ich gondeln durchs Land.
Und gestern? Da gibt es einen uralten Eselsweg hinunter zu einer uralten Steinbrücke. Ein verfallenes Kloster ist der Startpunkt. Die Rimoschlucht beginnt etwas weiter hinten. Bin mal gespannt, ob ich das finde. Ein bißchen irre ich umeinander. Ein Sträßchen entpuppt sich als nicht fahrbarer Feldweg, ein anderes endet irgendwo. Auf kleinen steilen Sträßchen schnauft Brummeli in die Berge. Es wäre auch einfacher gegangen, das merke ich am Rückweg. Schließlich lande ich im kleinen Ort Sotirianika. Brummeli wird abgestellt und der Weiterweg zu Fuß erforscht.
Ja, ich hätte viel weiter fahren können, aber hier in den Bergen bin ich etwas vorsichtiger. Es sind nur eineinhalb Kilometer auf dem Ministräßchen mit abplatzendem Asphalt zwischen Olivenbäumen bis zu den Ruinen der Kirche Agios Nikolaos. Mauerreste, eine alte Eremitenhöhle und Wasserbecken werden langsam von der Macchia überwuchert. Wo ist denn jetzt der Pfad hinunter zur Brücke?
Durch ein kleines schlammiges Bachbett und dann öffnet er sich, einst mühselig von Hand erbaut. Esel schwer beladen setzten vorsichtig ihre vier Füße zwischen die Steine und schnauben langsam den Pfad hinauf oder hinunter. Unten die alte Steinbrücke – Koskaraka – die den Fluß Rema Mill überquert. Kein Wasser hier. Er führt letztlich in die so bekannte Rimo Schlucht, die letztes Jahr gelaufen bin.
Regenwolken verfangen sich in den Bergen und klitscheklatsche nass komme ich wieder am Brummeli an. Jetzt brauche ich nur noch einen schönen Platz und rolle die paar Kilometer zurück zum Strand. Noch sind die Wellen zu heftig zum Schwimmen und ein paar Regentropfen wirbeln auch noch umeinander. Erst später am Abend verzieht sich das Wetter und heute morgen strahlt die Sonne mit dem leuchtenden Meer um die Wette.
Ja, so liebe ich das!