oder auf der Suche nach einem ruhigen Plätzchen …..
20.5.
Es ist so grün um mich herum ….
Viele Bäume, hohes Gras und blauer Himmel – wo bin ich denn da gelandet? Eine Schotterpiste, ganz gut befahrbar führt zu einem Motocrossplatz. Ob da wohl Betrieb ist, frage ich mich. Aber es ist schon der dritte Platz, den ich anfahre. Wird schon irgendwie gehen. Und jippiii, es geht. Noch ein paar Discoklänge, die von unten heraufwehen, vom Wind weitergetragen werden und sich in den Baumwipfeln verlieren. Innen höre ich sie kaum und der kühle Wind vertreibt mich sowieso dahin. Dann kehrt Ruhe ein, nur die Blätter rauschen und Vogelgezirpe. Ein Päarchen, das sich noch kurz Gute-Nacht sagt und ich bin alleine hier oben. Ein guter Schlafplatz schon in Kroatien.
Eigentlich, ja eigentlich wollte ich an einem schönen Platz in Ungarn bleiben. Nachdem „mein See“ von Anglern um mich herum besiedelt wurde, rolle ich weiter. Da gibt es eine schöne Picknickstelle bei Kemes nahe der Drava. Der viele Regen hat überall Spuren hinterlassen. Riesige Pfützenseen in den Feldern. Und der Picknickplatz, bzw. der Weg dahin, ein Schlammparadies, das gerade neu gebaut wird. Zu Fuß laufe ich umeinander um zu sehen, ob es da irgendwo eine Möglichkeit zum Bleiben gibt. Der Weg und die Wiese sind eindeutig zu matschig. Schaaaade! Später beobachte ich noch junge Burschen, die drauflos in den Matsch fahren und natürlich stecken bleiben. Irgendwelche Freunde ziehen sie dann raus.
Ich rolle die Piste weiter bis ans Ende. Jaaa, aber so nahe an der Grenze, die Drava ist die Grenze, will ich nicht übernachten. Mit dem Radl könnte ich hier ewig weiter fahren. Und jetzt,- frage ich mich. Ok, dann schon mal rüber nach Kroatien. Die Grenze ist verwaist. Ein See bei Borowik lockt mich. Der lockt auch viel Ossijeker. Dicht besiedelt an diesem sonnigen Wochenende.
Und weit hinten tief im Tal gibt es auch kein Internet mehr. Keine Paddelrunde , wie ich mal in meinen kühnsten Träumen dachte. Und jetzt??? Naja, dann gibt es eben noch den Platz hier oben. Und vor lauter Denken hat sich der Fotoapperat ins Bett verkrümmelt.
Und so entwickelt sich ein Tag ganz anders wie vorgestellt. Ich rolle durch viel grüne und feuchte Landschaft. Die Berge rücken näher und der Waldwuchs wird höher. Die Plätze unten an den Flüssen sind nasser geworden, wenn überhaupt anfahrbar. Auch hier hat der Regen seine Spuren hinterlassen. Trotzdem ist es gut hier oben. Abends höre ich mir noch die Tacheles-Sendung mit Röper und Stein an. Immer wieder so aufschlußreich wie außerhalb unserer westlichen Medienblase die Welt- und Geopolitik erzählt wird. Am 23.Mai findet der Prozeß gegen Suchharit Bhakdi statt. Ein Mensch, der aufklärt, sachlich, fachlich genau wird wegen Verleumdnung angeklagt. Wo sind wir bloß gelandet. Eine schöne Idee von Prof. Dr. Dr.Haditsch:
Eine Kerze im Fenster am Abend des 22. Mai und ein kleiner Text dazu: „Wir stehen zu Suchharit Bhakdi – Mit Licht gegen die Finsternis der Gesinnungsdiktatur.