Das Kloster de Piedra und seine Wasserfälle

oder ein toller Weg durch dieses „Klein-Plitvice“ von Spanien

29.3.

Aufwachen an einem kleinen Minisee nahe Aranda de Moncayo. Die Sonne ist schon über den Berggipfel gekrabbelt und ich döse noch ein bißerl vor mich hin. Es ist so schön warm und mit jeder Faser meines Körpers speicher ich diese, bevor ich mich weiter Richtung Westen begebe. Sommer pur und kein Menschlein weit und breit. Neben mir die zwei Bäume, die jetzt schon die ersten grünen Blätter bekommen. Ich müßte nachschauen, ob ich hier im Herbst war. Ich glaube schon. Vögel zwitschern. Ich liebe solche Plätze!!!! (brauch ich eigentlich nicht mehr zu sagen).

 

 

 

 

 

So ganz weit bin ich gestern nicht gekommen, war auch nicht nötig. Nach so viel Fahrerei brauche ich Bewegung. Und was für ein schönes Kleinod entdecke ich da. Die Monasterio de Piedra nahe Nuevalos. Ist das schön hier! Ein altes Kloster, eine alte Eremitage mitten in einem großen Bergkessel, umgeben von fallendem Wasser. Klein-Plitvice auf spanisch.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sie haben einen tollen Wanderweg rund um diese Wasserfälle gebaut, rauf und runter, durch die Felsen hindurch bis hinter einem Wasserfall. Es ist gigantisch! Drei Stunden wandere ich umeinander, über Stufen, durch Tunnels und einer schmalen Trittleiter in den Felsen. Irgendwann stehe ich ganz weit hinten und vor mir die Gischt, die dröhnend herunter fällt. Augenschmaus pur! Zwischendurch ein großer grüner See aus dem mich die Karpfen anlächeln. Erst als ich weiter gehe, schwimmen sie davon.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Von allen Seiten kann man das herunterfallende Wasser sehen, mal wild schäumend, dann wieder glatt und unscheinbar. Der Eintritt von 12.50 für Senioren lohnt sich. Ich habe Glück, denn es ist Frühjahr mit viel Wasser und es sind nur wenig Menschen unterwegs. Meistens gehe ich alleine. Ein kleiner Ratsch am Wegesrand mit zwei Engländern, die hier einen Jahrestag mit Freunden feiern. Sie gehen „nur“ sparzieren nicht den ganzen Weg, vor allem nicht den Weg in die etwas feuchteren Tunnels. Ich kann also meiner Erforschungslust frönen und mir viel Zeit lassen. Gefühlt tausend Fotos – oh und welche nehme ich heute mit rein. Wahrscheinlich viele!

 

 

 

 

 

Irgendwo oben am Berg eine alte, fast nicht zugängliche Höhle, wahrscheinlich die alte Eremitage. Weiter vorne das Häuschen dazu. Klöster und Eremitagen haben sich schon immer markante Naturschönheiten gesucht, die nicht so einfach zu erreichen waren. Von überall her rauscht und gluckert es. Wasserleben!

 

 

 

 

 

Auch das alte Kloster will angeschaut sein. Es ist total still in den Gängen. Nur alte und greise Mönche in ihren weißen Kutten huschen betend und murmelnd den Gang entlang, so meine inneren Bilder. Dem guten Wein waren sie nicht abgeneigt. Der alte Felsenkeller erzählt davon.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ob ganz tief unten in der Krypta ihre alten Gebeine, die letzten Ruhe fanden? Es ist zu dunkel, aber Knochen tauchen schemenhaft hinter einer Glasscheibe auf. Oder es sind die Relequien eines Heiligen, der hier verehrt wurde. Ich verehre eher die Natur in ihrer ursprünglichen Schönheit und Natürlichkeit. Da kommt tiefe Freude auf.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es ist nicht mehr weit zu meinem kleinen See. Kurz noch Stühlchen rausgestellt und die letzen Sonnenstrahlen genossen. Richtig heiß war es heute – 28 Grad. Wie schön.
Schönes Piedra!