oder durch herrlich karge Wüstenlandschaft an der Westseite der Insel
27.12.
Saharastaub liegt in der Luft. Nur der böige Wind verhindert, das sich die kleinen gelben Staubkörnchen niederlassen. Wo finde ich denn ein relativ windgeschütztes Plätzchen? Wie wärs mit der Ostküste oder im Landesinnern? Keine schlechte Idee.
Zuerst wird im Hafen meine Fähre nach Huelva umgebucht, auf den 9.März. Es geht ganz einfach und kostet auch nix. Supi, dann habe ich genügend Zeit für die anderen Inseln. Ich merke ja, wie ich für jede Insel Zeit brauche, um ihre Eigenart ein bißchen zu verstehen, ihre Schönheiten abseits vom Tourirummel zu erkennen. Mercadona hat wieder auf und so wandert noch Käse, Gemüse und Obst in meinen Einkaufskorb, nebst Wasser. Vollgetankt und dann geht es los Richtung andere Seite.
Fuerteventura macht seiner kargen Nixlandschaft alle Ehre. Erster Halt ist bei La Pared ein kleiner Ort mit der Adrenalin-Surfschule. Ich wandere ein bißchen den Strand und den Sandsteinfelsen entlang, natürlich immer mit dem Blick, könnte es da irgendwo ein Platzerl für mich geben. Zur Not ja, aber nicht ganz wirklich prickelnd. Die Weihnachtswomos sind jetzt auch unterwegs, die spanischen und ich sehe sie an den Stränden herumlungern, genau wie ich.
Eine wunderbare Fahrt durch die roten, kahlen Wüstenberge – oh ist das schön. Da muß ich mir noch paar Sachen genauer angucken. Jetzt ist aber erstmal Platzsuche dran. Ein Pistenplatz ist zwar wunderbar, aber zu windig. In Ajuy werde ich unten am Steintor fündig. Auch hier nistet ein Zeltling und ein großer Weißer. Es gibt aber genügend Platz und so stehe ich unterhalb des Felsens mit Blick auf das Tor. Das Internet funktioniert sogar leidlich und die Böen halten sich hier unten in Grenze. Was will ich mehr.
Zähnefletschend, knurrend und bellend kommt mir ein Hund ziemlich nah. Meine üblichen Reaktionen ihn zurückzuschicken nützen nicht wirklich. Die Zeltlinge schauen zu, es ist ihr Hund. Schließlich bewaffne ich mich mit einem Stein. Der Hund trollt sich und erst jetzt rufen ihn die Besitzer zurück. Sie kommt langsam herangedackelt. Blöde Kuh, denke ich mir. Sie haben Angst um ihren Hund, aber nicht um meine Waden.
Noch ein kurzer Erforschungsgang zu den Felsen und dann wird es auch schon langsam dunkel. Es war sowieso heute nicht so hell, wie ich das gewohnt bin. Meine Felsenecke ist so schön ruhig und ich gehe früh schlafen, müde genug bin ich.