oder Aufwachen zwischen dunkelbraunen Lavasteinen mit Meerblick
12.11.
Es ist noch dunkel, nur ganz in der Ferne blinken die Lichter von Arrecife, der Hauptstadt und dem Hafen. Ich bin da. Vom Hafen biege ich gleich rechts Richtung Teguise ab. Beim letzten Haus geht es nochmal rechts Richtung einem Lavafeld. Rotbraunes, dunkelbraunes, fast schwarzes Gestein. Auf den einfach zugänglichen Plätzen stehen die Weißen. Ich rolle weiter.
Die Brumms lass ich hinter mir, denn hierher rollen nur noch die Verwegenen. Zu Fuß wird erforscht. Steinig ist es, aber machbar. Brummeli wird seinem Namen gerecht – Pistenkrabbler. Er krabbelt weiter hoch und ich finde einen herrlichen Platz über dem Meer mit einem einladenden Pfad. Boah ist das schön!
Die Sonne geht rechts von mir in leichten Wolken unter. Ich gucke gen Marokko, gen Südsahara. Ein gelbliches Wolkenband ziert das unsichtbare Land dahinter. Saharaluft, – heiße Saharaluft. Hier ist es angenem warm – hochsommerlich. Jipppijeii angekommen im Vulkanland!
Auf der Fähre hatte ich noch interessante Gespräche. Ein Norweger, der dort mittlerweile Residental ist, erzählt mir von dem einfachen Procedere einzuwandern. Letztlich hat man fünf Jahre Zeit, sich zu entscheiden. Versicherungsagenturen helfen bei der Bürokratie und auch die Krankenversicherung kostet nicht allzu viel. Mit einem ausländischen Auto darf man sechs Monate bleiben und nicht nur drei. Ob das kontrolliert wird, wußte er nicht. Wahrscheinlich eher nicht.
Ein anderer erzählt mir, daß die Fähre nach Marokko wieder fährt, seit diesem Sommer. Na mal gucken, ob sich da meine Plänchen noch irgendwie ändern.
Jetzt bin ich erstmal da und früh wach. Übrigens gilt hier auch die Portugalzeit, sprich es ist eine Stunde früher. Also sechs ist fünf und acht Uhr abends ist sieben. Noch ist es trotzdem dunkel. Ich habe so gut in dieser herrlichen Ruhe geschlafen. Kein Gewusel, kein Brummen nur das leise Meer von unten.
Seelchen breitet sich aus und die Echos meiner Aaaahs und Oooohs kommen zu mir zurück, verkrümmeln sich ins Stühlchen und lauschen selber der untergehenden Sonne.
Angekommen auf Lanzarote!