Wieder zurück in die Stille der Seen

oder wenn das Wochenende da ist…

22.-22. 10.

Uuuups, was ist denn das. Es ist schon tief dunkle Schlafenszeit, da taucht eine Horde von Lichtern auf. Geschnatter, hin und her rangieren. Wo ist meine Taschenlampe, da muß ich genauer gucken. Schon am frühen Abend hatte ich zwei Spaniern versucht klar zu machen, dass sie mir die Ausfahrt aus meiner Nische nicht versperren dürfen. Sie sind dann nicht immer die Schnellsten im Verstehen.

Auch jetzt, es ist 11 Uhr nachts, versperren sie mir die Ausfahrt. Eine Großfamilie ist angekommen. Ich bleibe beharrlich. Sie reden untereinander auf spanisch, ich auf deutsch, freundlich aber beharrlich. Ich zeige ihnen, wo sie ihren PKW parken können, damit ich in der Früh rauskomme und bleibe stehen. Schließlich kommt einer und parkt tatsächlich um. Es ist zwar immer noch eng, aber geht. Gracia und ich verzupf mich in mein Brummeli. Puuuh, so viele Menschleins. Da will ich doch mal schnell wieder weg. Ich weiß zwar den Platz oben, aber im Dunklen zwischen den Steinen raus zu rangieren, nee das mache ich jetzt nicht. Noch ein bißchen ablenken, damit ich mich nicht ärgere. Der Tiefschlaf läßt lange auf sich warten.

 

 

 

 

 

Kaum ist es hell genug bin ich weg. Aufschnaufen und meinen zweiten Kaffeee schlürfe ich weiter oben auf dem Feld mit Weitblick auf den Gibraltarfelsen. Gottseidank wieder Raum um mich herum. So viel Gewusel,- puuuh! Die Coronajahre haben ihre Spuren hinterlassen.

Doch der Tag war herrlich mit meinem Schwimmen den Strand rauf und runter, draußen unter dem Sonnenschirm Vorhänge flicken und ein paar Emails schreiben und lange am Telefon ratschen. So ein Sonnentag vergeht im Nu und ich kriege gar nicht richtig mit wie der Platz hinter mir besiedelt wird. Und heute im frühen Zwielicht hängen schon viele Angelruten auf meiner Schwimmroute. Nix wie weg.

 

 

 

 

 

Und nach einer schönen Fahrt durch die Berge lande ich an meinem See bei Penarrubia. Kein Angler, kein Fischer, kein Auto, kein Menschlein. Der große See vor mir. Fliegen krabbeln die Beine rauf und runter. Das ist halt so. Der Rauch von verbrannten Kaffepulver hilft ein bißchen. Seelchen schnauft auf. Noch ein paar Flieger oben am Himmel, die die Menschleins an schöne Orte bringen. Später einfach nur die Stille der Nacht.

 

 

 

 

 

An solchen Plätzen dehne ich mich aus, werde selber weit und schau was aus den Tiefen auftauchen will. Ungestört vom Lärm des Menschseins fühle ich mich ein bißchen zeit- und raumlos. Eine Form von Freiheit, die mich immer wieder so beflügelt.

Unnötig zu sagen das heute Wasserplatschzeit ist.