oder über Invercargill nach Fortrose ….
15.Januar
Noch ein Blick zurück und dann besuche ich die Colac-Bay – schöner Sandstrand und am Ende ein Stellplatz und ein Wanderweg bis Riverton. Diese Strecke wandert aber mein Womo und ich steige erst wieder oben am Berg aus. Ein kleiner Trail führt durch den dichten Wald hinunter zu den „Balanced Stones“, große übrig gebliebene Steine, die „jemand“ kunstvoll aufeinander gesetzt hat.
Dazwischen grasen die Schafe, die aber leider Reiss-aus nehmen, sobald sie mich sehen. Wieder ein feiner Sandstrand mit ein paar Wurzeln. Ich lasse sie liegen und oben auf dem Weg begegenen mir drei Steine …. der erste sagt – expect miracles – der zweite joy is strength und der dritte … dream …. oh wie schön, ich darf träumen, meine Kraft aus der Freude schöpfen und dazu warten ein paar Wunder auf mich. Das könnte fast das Motto meiner ganzen Reise sein …. ein großer Traum, den ich mir grad erfülle, die Freude in dieser Natur, die ich jeden Tag erlebe, macht mich stark und das ganze ist sowieso schon ein Riesenwunder!
Nun bin ich also am südlichsten Punkt meiner Reise. In Riverton finde ich einen kleinen Laden und die nette Besitzerin erklärt mir, daß die grünen Steine, die ich gestern gefunden habe , die Steine sind, aus den Maoris ihre Pfeilspitzen gemacht haben. Es ist nicht die wertvolle Jade, aber harter Stein. Ich erstehe paar Kleinigkeiten.
Invercargill gucke ich mir nur aus dem Auto an – auf große Stadt, die umgeben von viel Industrie ist, habe ich nicht wirklich Lust. Auch Bluff ist nicht prickelnd. Ich schau von oben hinunter, der kleine Weg führt spiralförmig bis zur Spitze und bietet Erklärungen zu dem Werdegang der Southlands. Als Übernachtungsplatz peile ich Fortrose an – erst stehe ich ganz oben auf den Klippen, mit wunderbaren Rundblick. Nachdem mein Wetterbericht aber für den Abend Regen und dann kräftigen Wind angesagt hat, fahre ich lieber hinunter und stell mich an die Lagune.
Ein kleiner Schwatz mit meinen Kiwinachbarn aus Colac-Bay, die aber so gut Englisch reden, daß ich sie einfach verstehe, folgt.
Sie erzählen, daß die Westküstenbewohner etwas anders reden. Wir reden über die Tourischwemme und sie beklagen, daß diese oft viel zu viel und viel zu jungen Fisch fangen oder anstatt der erlaubten ein Kilo Muscheln, fünf einpacken. Ja, wenn jeder nur das nehmen täte, was er gerade jetzt braucht, dann …. und die Frau erzählt mir später noch von den Maori-Maries …. weise Frauen, die kommen, wenn man krank ist, aber nur dann, wenn sie dich mögen und sie bringen Kräuter oder sie wurde z.B. mit einem grünen Stein behandelt und ist wieder gesund geworden.
Das ist mal eine ganz andere Kiwi-Seite, die ich hier kennenlerne – oh wie schön.
Abnds fängt es wirklich das Regnen an und draußen höre ich noch die Vögel quietschen.
Renate
Safar