oder nur so 30km weiter über Gravelroad zur Curio-Bay
16. Januar
Heute ist Wandertag, sagt mein schlauer Führer und schickt mich über den Leuchtturm in Waiapa, Richtung Südpol. Ein bißchen Gravelroad und dann zu Fuß über Schafswiesen und Grasland bis ans Ende von Neuseeland in Slope Point.
Nur noch knapp 5000 km sinds zum Südpol – zum Schwimmen ist mir das heute zu weit und sodrehe ich um und marschiere lieber Richtung Äquator, das ist zwar genauso weit, aber ein bißchen wärmer. Die Seelöwen tummeln sich noch im Wasser und noch nicht mal einen schwarz-glänzenden Rücken sehe ich, aber es ist ja auch noch früh am Tag.
Also Gravel Road zurück und kleine Gravelroad zum Parkplatz von Waipohatu. Dort wartet ein Abenteuersparziergang durch dichten Busch zu zwei Wasserfällen auf mich. Ich tauche ein in diese Wildnis und bin immer noch so fasziniert von den verschiedenen Grüns, den knorrigen Bäumen und dem Riesenfarn. Das ist eine ganz besondere Welt und der Pfad schlängelt eng an einem Flüsschen entlang, bergauf und ab, über dicke Baumwurzeln und dann steil hinab zu zwei Wasserfällen. Der erste versteckt sich hinter riesigen glitschigen Felsen und ich sehe nur ein Hauch von ihm. Der zweite ist etwas kleiner, dafür besser sichtbar.
Ich fühl mich mitten im Urwald auf alten Pfaden. Hinter jeder Biegung tut sich wieder eine neue Welt auf und wer weiß, welche Baumgeisterchen hier wieder umeinander hupfen. Ich kann sie ja nur ahnen. Doch ich fühl mich in meinem Element – einfach durch diese fast unberührte Natur zu stromern – oh das macht tiefe Freude.
Mittlerweile ist es ja schon mittags und weil ich abends Pinguine gucken will, cheque ich im Camp an der Curio-Bay ein. Ich will mir aber noch unbedingt die Nigara Falls angucken und fahre in den kleinen Fischerort Waikawa. Die Leute haben Sinn für Humor, und dieser Wasserfall ist der kleinste von Neuseeland. Ich finde und bestaune ihn, aber vor allem die Leute, die die Idee dazu hatten. In der I-site erzählt mir die sehr nette Frau von einer „kuriosen-Raritäten-Galerie“ in Papatowai … die sollte ichh mir anschauen, sagt sie. Also die Menschleins in den Catlins – so heißt die Gegend hier – haben Humor, wie schön!
Und dann ist Pinguinzeit …. und wirklich einen sehe ich relativ nah zu seinem Nest wandern – ich komme gerade am Pinguin-Guck-Platz an und erwische ihn noch. Danke!. Und die nächsten tauchen in ziemlich weiter Ferne auf – mirt Fernglas und Superzoom kann ich sie etwas heranholen. Mei, das sind wirklich Knuddelviecher.
Ich warte noch so einige Zeit mit vielen anderen zusammen in einem begrenzten Feld, von wo man aus gucken darf. Sie sollen nicht gestört werden! Und dann ziehe ich mich auch in meine Campingplatznische zurück! Boah, das war mal wieder ein intensiver Tag.