Hoch hinauf zum Kloster Ciocanesti

oder wandern auf der Alm

16.8.

Auf Maps sehe ich eine Straße zum Kloster Ciocanesti. Es liegt abseits und verspricht eine interessante Tour. Interessant war sie wirklich, denn steil, sehr steil geht es auf Schotterpiste hinauf.

Das ich mit Brummeli so hoch fahre, war eigentlich nicht geplant. Na gut, Brummeli meistert es mit Bravur und zieht die Kiessteinkurven hoch, ohne auszurutschen. Ein Kilometer vor oben kommt eine Ausweichbucht, die so groß ist, dass ich wenden kann und Brummeli auch dort stehen bleiben kann. Tiefer Aufschnaufer!

 

 

 

 

Den Rest gehe ich zu Fuß weiter. Auch zu Fuß ist es steil. Oben eine kleine hölzerne Klosteranlage. Die Hunde bellen. Der Pope kommt, läßt mich rein und zeigt mir voller Stolz seine kleine Kirche, sein Heiligtum, die schwarze Madonna.

Ein ganz paar Brocken Englisch spricht er. Seine italienischen Freunde sind da und wir dürfen ihn in voller Montur fotografieren. Es ist schon erstaunlich wie nett und zugewandt die Menschen hier sind. Später treffe ich noch ein deutsches Ehepaar, sie ist Rumänin und hier aufgewachsen. Als Kind sind sie immer hinauf zur Alm gewandert. Von ganz unten hinauf.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich war ja auch schon oben bei der Alm, bin aber wieder rückwärts zurück. 4 Hunde entdecken mich, knurren und bellen und mit ausgestrecktem Zeigefinger, ruhiger Sprache und ein paar Steinen in der Hand halte ich sie im Zaum. Die Rumänin erzählt das man vorsichtig sein muß, denn sie beißen wirklich. Irgendwann vertrollen sie sich und ich wandere dann einfach den anderen Weg weiter. Oben ein kleines Päuschen, ein Blick in die Weite und nach unten zum Brummeli der brav in der Kurve wartet.

 

 

 

 

Mein angedachter Übernachtungsplatz bei Mestecanis ist mir zu ausgesetzt. Wie gut, denn nachts gibt es Gewitter und da stehe ich doch lieber geschützter hier an meinem Fluß von gestern.

Meine Bewegungs-und Wanderlust ist befriedigt und ich mach ein bißchen Planung für die KLosterrunde in diesem Gebiet, lausche einem interessanten Video von den „Salongesprächen mit Mike“ und mach mir so meine Gedanken. Noch sind meine Gedanken zu dem ganzen Weltgeschehen nicht klar genug, um sie zu formulieren. Ich spüre aber, es wird Zeit mal wieder etwas dazu zu schreiben, vielleicht morgen.

 

Nur so viel: was ich hier erlebe ist gerade sehr normales Leben. Corona spielt ausser in den Supermärkten mit luschig getragener Maske keine Rolle. Und es gibt keine reihenweise Toten. Die Menschen hier leben ihr Leben.

Wirklichkeit und das was uns erzählt wird – wie weit passt das zusammen? Was ist wirklich wirklich? Hier draußen am Fluß ist so viel natürliche Wirklichkeit!