oder – wer schaut wen an?
Von Marfells Beach zum Robbenaussichtsplatz Ohau Point und zurück nach Kekerengu „The Store“
27.Dezember
Auf nach Kaikoura, aber so weit komme ich gar nicht. Von meiner kleinen beschaulichen Straße biege ich nochmal in eine noch kleinere beschauliche Straße nach Wards Beach ab. Das ist so ziemlich an der Ecke, also kurz hinter Cape Cambell, das man als Touri nur zu Fuß erreichen kann. Es weht undzwar heftigst …. mein Womo wackelt und nur ein paar Wettergegerbte und verwegene Womos trotzen den Naturgewalten.
Zum Frühstücken ist es zu ungemütlich – also fahre ich weiter. Mein schlauer Führer hat mir was von den „Needles Point“ erzählt – ich finde auch den Weg, aber selbst zu Fuß zu laufen ist hier verboten. Vielleicht sollen die Robben noch ein wenig ungestört sein, denn so 40km weiter gibts den Robbenaussichtsplatz Ohau Point und davor gibt es immer wieder „Stellplätze“ auf Landnasen, die in den Pazifik reinragen. Auf einer dieser Nasen gibts ein gemütliches Brunch, bevor ich mich auf Robbentour begebe.
Ein bißchen am Strand entlang und fast stolpere ich über eine, – sie faulenzen genüßlich im Schutz von Felsen. Wer schaut da wohl wen an? Ich bewege mich langsam, bis gar nicht, denn ich will sie nicht stören. Aber ich sehe immer mehr und ich sehe auch immer mehr Menschen um mich rum. Es wuselt. Die Robben verziehen sich ins Wasser und ich gehe erstmal zu einem kleinen „Look-out“ in der Okiwibay.
Ein kleiner Bursche, 12 Jahre vielleicht, fährt mit seinem kleinen Offroad Motorrad den Weg hoch. Ja, das ist hier ziemlich selbstverständlich mit offroad Fahrzeugen durch die Natur zu rauschen, am Strand oder in den Bergen und die Kinder wachsen selbstverständlich damit auf. Und was mir noch auffällt, sie sind höflich, freundlich und zugewandt. Bei uns daheim, sieht man so oft so unzufriedene Kinder. Zu Weihnachten, erzählt er mir noch, hat er ein ipad geschenkt gekriegt und danach rauscht er wieder den Berg hinunter.
Ich will noch zum Wasserfall, der ein paar km weiter Richtung Kaikoura liegt. Auch hier Gewusel – eine ganze Menschentraube schleust sich auf diesem schmalen Pfad entlang. Manchmal kommen sogar die Robben den Fluß hier hoch um in dem Pool zu spielen. Heute nicht. Irgendwann mal haben alle ihre Fotos gemacht – ich auch – und dann ist es für eine kurze Zeit ganz still.
Boa, ist das anstrengend so viele Leute um mich herum. Eigentlch wollte ich ja nach Kaikoura, aber ich fahre lieber zurück nach Kekerengu, wo es einen schönen freien Platz am Meer gibt. Kaum stehe ich werde ich von einer kleinen Kiwigemeinschaft zu Tee eingeladen. Zwei Ehepaare, die sich hier treffen und dann weiter ziehen Wir reden ein bißchen dies und das, sie waren schon in Europa und sie geben mir einen tollen Tip nach Hammer zu fahren. Kaikoura muß ich nach Neujahr machen – jetzt wuselt es dort einfach zu sehr.
Gemütlich am Strand vor meinem Womo sitzen, auf die „Treibholz-Tipis“ schauen, den Wellen zuhören – ja, das ist ein guter Tagesausklang. The Store ist übrigens ein Cafe, Restaurant mit Terrasse und Kaminfeuer je nachdem, das intensivst beworben wird. Es liegt etwas oberhalb von unserem freien Strandplatz und ich schaue, was meine Kombüse hergibt.
Gabriela
Safar