oder über Derby Richtung Broome zu Willis Creek
7.9.
Um mich herum ein paar Pferde, die nach den letzten Äpfeln in ihrer Futterbox suchen, meine morgendlichen Schreivvögel und die staubige Erde. Birdwoods Station ist auch eine Reitschule oder vor allem eine Reitschule. Ich fahre noch die paar Kilometer weiter bis Derby zum Hafen und finde dort einen schönen Platz zum Bloghochladen mit Kaffee, frischer Avocado, Sprossen und Tomaten.
Bei Woolworth konnte ich mich wieder mit Frischkost eindecken und auch Brummeli hat seinen Futtersack bekommen.
Es laufen tatsächlich relativ große Schiffe hier an und früher war Derby die Stadt im Nordwesten. Die Gezeiten sind hier hefrtig, der Meerespiegel schwankt über mehrere Meter und so ist die Schiffsanlegestelle weit draußen. Man darf nicht bis dort hin laufen. Also gibts nur ein Foto.
Ich fahre weiter zum Boab Prison Tree, dem Gefägnisbaum. Tja, hier wurden die Aborigines tatsächlich gefangen gehalten. Der Schlupf war groß genug.
Man glaubte, wenn man die jungen Männer holt, daß die Alten dann eher nachgeben würden und nicht mehr so aufmüpfig Widerstand gegen die Weißen leisten würden. Die jungen Männer hatten Vieh gestohlen und gegessen. Für sie war es normal auf ihrem Land das Essen zu jagen. Ein Stück unselige Geschichte. Man bvrauchte Männer für die Arbeit auf den Farmen und es war so einfach, sich ein paar der Ureinwohner zu nehmen.
Lange leisteten die Aborigines Widerstand, aber letztlich waren die Siedler stärker und das Bild der angeketteten Aborigines erschütternd.
Heute wird versucht vieles im Einklang mit ihnen zu tun. Sie haben viel Mitspracherecht und immer wieder wird auf die sacred sites hingewiesen. Eine Achtung ihrer alten Kultur.
Gleich daneben steht eine riesige lange Viehtränke, die von dem Brunnen gespeist wird.
Später treffe ich ein älteres Ehepaar aus Victoria. Man kann die Geschichte nicht zurückdrehen. ‚Die Aborgines möchten am liebsten, das keine Weißen in ihrem Land sind. Doch wenn die Engländer nicht gekommen wären, wären es andere und ein isoliertes Leben in unserer globalisierten Welt nicht möglich.
Interessant, sie haben früher in der Schule nichts über den Umgang der Weißen mit den Aborigines gelernt, nicht erfahren mit welcher Brutalität sie behandelt wurden. Und es gibt immer noch viele der Älteren, die nicht glauben, das das so war.
Ich finde das spannend, weil wir ja auch erst dahin kommen mußten, die Wahrheit über den 2.Weltkrieg zu sehen. Und jede Nation muß lernen ihren Schatten, ihre dunkle Seite zu verstehen, anzuerkernnen und dann zu integrieren Verdrängung hilft nur für eine Zeit. Das ist unseren kleinen eigenen Leben so und ich glaube auch, im Großen der Nationen.
Sie erzählen, daß es zur Zeit in Victoria morgens minus 3 Grad hat. Brrhhh und so lassen sie sich viel Zeit nach Hause zu kommen.
Solche Begegnungen am Wegesrand sind immer so interessant und sie runden mein Bild von Australien.
Ich rolle auf grauem Asphaltband die kanpp 200km bis kurtz vor Broome und biege ab Richtung Cape Leveque, die Halbinsel an deren Ende rote Felsen auf mich warten. Die Straße wird repariert und so geht es auf wilder roter Erde dahin. Der Abzweig zu Willi Creek ist gut markiert und die Piste ein Abenteuer. Rot und teilweise sandig, aber festgefahren. Nun denn Brummeli schnurr. Und brav schnurrt es über Wattland bis hin zum Fluß, der etwas weiter hinten ins Meer, dem indischen Ozean,. mündet. Eine Perlenzuchtfarm gibt es hier und viele freie Plätze zum Stehen. Ein paar Aussies sind schon da, die meisten kommen zum Fischen. Schwimmen darf bzw. sollte man nicht – Crocland.
Ich wandere ein bißchen über die Felsen gen Meer und genieße dann diesen warmen Sommerabend. Lange sitze ich meiner Mückenkerze draußen.
Über mir wieder der Sternenhimmel, ein paar Gitarrenklänge im Hintergrund und das Anrollen der Brandung. Die Flut kommt rein. Es ist angenehm, nicht mehr so heiß, Meeresluft.
(und über Email erfahre ich, daß die Arbeit an meinem neuen roten Pistenkrabbler vorwärts geht!)