oder Adcock Gorge, Saddler Springs und Silent Grove
4.9.
Nach westaustralischer Zeit ist es erst viertel nach fünf. Die weißen Kakadus schreien ihren Morgengesang und hinter den Bäumen geht langsam die Sonne auf. Meine Finger klappern am Laptop und der Kaffee rinnt meine Kehle hinunter. Ich liebe diese ruhigen Morgenden da draußen mitten im Irgendwo und fange ein Sück die Zeitlosigkeit ein.
Es wird wärmer im Brummeli, die angenehme Morgenkühle verzieht sich hinter die Bäume am Creek, in dem sogar ein bißchen Wasser fließt oder steht. Ich verräume alles klapperfest und rolle weiter auf der großen roten staubigen Gibb.
5km zur Adcock Gorge, eine kleine Schlucht, die nicht so bekannt ist. Ich biege ab und die Piste wird ein bißchen rauher, noch ein bißchen rauher und kurz vor dem Ende lasse ich Brummeli stehen. Das ist mir dann doch zu wild.
Zu Fuß gehts die paar hundert Meter weiter und ich lande an einem kleinen blauen Pool am Rücken einer steinigen Felswand. Nicht spektakulär, aber schön.
Die Piste schlängelt sich schmal durch dieses freie Land. Drei malerische Boabbäume, ein paar Rindviecher, die den Schatten der kleinen Krüppelbäume suchen und das Windrad der Wasserpumpe. Hier haben sie ihre Tränke.
Weit könnte ich in das Land hineinfahren zur Mornington Station, eine Wildnisstation mit Camp, Bar und Restaurant und ein paar sicherlich interessanten Schluchten. Man muß sich per Funk anmelden, wenn man kommen will. Ich zögere ein wenig, aber nachdem Cape Levique noch auf meiner Wunschliste steht, fahre ich nicht den Umweg von 180 km Piste.
Tja, für die Kimberleys bräuchte man viel Zeit, sehr viel Zeit um auch all die versteckten Ecken zu erforschen. Im Sommer hatte mir das schon mal Kim gesagt, zwei Monate sind nicht genug.
Also mache ich nur ein kleines Sehnsuchtsfoto von der „Radiostation“ und rolle weiter zu Saddlers Spring. Hier will ich brunchen. Und siehe da, es gibt Internet, mein kleines Tablet piepst. Also Tisch und Stuhl in den Schatten gestellt und dann nach einem kleinen Brunch gibt es Bloghochladen.
Es ist alles geschrieben, aber bis die Bilder eingebunden sind und alles brav seinen Platz im großen Weltennetz gefunden hat, vergeht so seine Zeit. Es ist ein schöner Platz und zwei Aussiemädels kommen noch zum Schwimmen, oder besser gesagt zum im Seerosenteich stehen. Ich finde das Wasser nicht so prickelnd zum Reingehen. Da bin ich verwöhnt.
Und so rausche ich nur noch ein paar Kilometer weiter bis Silent Grove. Ursprünglich wollte ich an das Camp direkt an Bell Gorge, aber das gibt es nicht mehr. Und so bin ich relativ früh an meiner Übernachtungsstelle und wandere noch ein bißchen den Silent Grove Creek hinauf. Wieder mal eine kleine Kraxelei über die Felsen und der „Pool“ ist so zugerwachsen, dass ich ihn gar nicht richtig entdecken kann. Es ist mehr oder weniger ein kleines Staubecken, zugewachsen mit den Lilies. Das Wasser aus dem Creek hier wird als Trinkwasser benützt und somit soll man sowieso nicht schwimmen. Ich kraxel viel zu weit, aber es kommt nix mehr Schöneres.
Zurück sitze ich noch ein bißchen draußen mit Mückenlampe.
Wieder mal ein wunderbarer Gibb Tag!