Legendäres Pub in Daly Waters

oder weiter auf dem Stewart Highway Richtung Norden

 

16.8.

 

Heute habe ich wieder soooooo gut geschlafen und werde von den Vögeln vor Sonnenaufgang geweckt. Ich stehe im Bush bei Daly Waters, ein bißchen abseits von den großen Wohnwägen der Aussies.

Der Weg nach Darwin ist weit, von Alice waren es immerhin noch 1500 km und jetzt sind es noch gute 600. Die Landschaft hat sich verändert und es riecht anders. Eine große Landzunge streckt sich nördlich ins Meer und man spürt förmlich die feuchtere Luft und auch der Himmel erscheint mir nicht mehr so tiefblau, wie über der Wüste.

 

Ich fahre jetzt durch Scrub-Landschaft, kleine Bäume, beige-braunes Gras, Büsche und ab und zu mal ein paar Steine. Rote Sanderde nur auf Wegen die nach Irgendwo gehen und das graue Asphaltband endlos weit. An die Roadtrains mit ihren vier Anhängern habe ich mich gut gewöhnt.
Und so schnurre ich dahin Kilometer für Kilometer. Es gibt nicht viel zu sehen auf diesem Stück Straße.

 

In New Castle Waters, einer Minisiedlung, sehe ich die erste Lagune oder das erste Restwasser von der Regenzeit und weit hinten die ersten Wasservögel. Der Ort ist Mc Stuart gewidmet, der die erste erfolgreiche Durchquerung Australiens von Süd nach Nord geschafft hat und so die Route für die Telegraphenleitung gelegt hat. Europa war damit innnerhalb von Stunden erreichbar und man mußte nicht mehr monatelang auf Post warten.
Heute sind es Sekunden oder noch wenigerr.

 

 

 

 

Später komme ich an einem Denkmal vorbei, an dem die beiden Telegraphendrähte von Nord und Süd verbunden wurden. Erst mit bloßen Händen, ein großer Schrei und dann half das Taschentuch und die Verbindung stand. Was für ein bewegender Moment in der Geschichte der Siedler.
Australieh war mit der alten Welt verbunden.

In Daly Rivers wollte ich ja einfach nur mal gucken, aber nachdem ich mein Bushcamp für gut berfinder, bleibe ich. Ich bin müde, muß mich ja auch wieder an die hohen Temperaturen tagsüber gewöhnen. Jetzt heißt es wieder viel trinken. Und so baue ich mich auf, ratsche kurz mit meinen Nachbarn und erforsche die Gegend.

 

Daly Waters ist heute auch ein Rodeo Platz und „sein Camp“ liegt nah bei den Pferden, die draußen im Irgendwo sind.

Das Pub, Tankstelle, Campingplatz und Treffpunkt für alle ist wirklich legendär. Alles, was es so gibt ist hier verewigt und ich fühle mich zurückversetzt nach annudazumal.

 

Mit einem großen Glas Eisorangensaft sitze ich draußen und laß die Atmosphäre auf mich wirken.

 

 

 

 

 

 

 

 

‚Ein paar Leute hocken am Tresen, andere spielen Billiard und viele sind draußen an ihren Handys.

Am Campingplatz steht man in Reih und Glied eng nebeneinander, aber mit Strom und so laufen die Klimaanlagen in den Wohnwägen. Gut, daß ich weit weg davon bin in der Natur. Meine Klimaanlage ist der Wind.

 

Zum Kochen bin ich zu faul, also gibts kalte Küche und ich sichte noch Fotos. Relativ früh krabbel ich in mein Bettchen. Alle Fenster offen und nur eine Decke. Auf meinem Hochsitzbettchen fühle ich mich wier in so einem Safariauto, dass durch die Savanne rollte und wilde Tiere sichtet. Ein paar kleine Känguruhs springen vor mir in Hochgeschwindigkeit davon, zu schnell, um sie zu festzuhaltern.