oder über den Henbury Meteorite Crater auf rauher Piste zum Bushcamping zwischen Kings Canyon und Uluru
5.8.
Die rote Erde, die sandige Piste, endlose Weite, ein grüner Baum, ein schwarzer Baum, Büsche halb verbrannt und viele Steine. Im Hintergrund die Mc Donnalds Range, dieser Höhenzug, den ich noch mehr erforsche. Das ist die Lanfschaft durch die ich schnurre und ich lass mir viel Zeit.
In der Früh, beim Kaffee kochen schalte ich die Sonnenheizung ein und kann förmlich sehen, wie es im Brummeli wärmer wird. Der Atemhauch verschwindet, der rote Boden wird noch ein bißchen röter und die Welt da draußen hat mich wieder.
Es ist so still um mich herum. Eine ganz besondere Zeit, der Winter hier, bei uns die staade Zeit. Hier wirklich staade Zeit ohne Klimbim. Ich sitze im warmen Bettchen, Sonne scheint aufs Gesicht, Kaffeetasse und Laptop und ich kann meine Gedanken sparzieren gehen lassen. Was für ein besonderes Leben.
Doch zurück zu gestern:
In der Früh lass ich mir so viel Zeit, fülle Wasser von meinem Kanister in die Flaschen, weiche ein bißerl Wäsche ein, die dann tagsüber durchgeschüttelt wird und räum noch auf. Das isr so wichtig in so einem kleinen Brumm.
Erst gegen 10 schnurre ich die sandige Piste wieder zurück. Ich könnte ja mal meinen Allrad ausprobieren und siehe da, alle Corrugations fahren sich einfacher, das Hinterteil rutscht mir nicht mehr weg und stoisch bleibt Brummeli in seiner Spur. Mei, ist das toll. Und die Vorfreude auf meinen roten Wüstenexplorer wächst. Irgendwo am Wegesrand liegt Feuerholz, dass ich leicht brechen kann, so trocken ist es. Im Brummeli ist hinten eine kleine Ladeklappe und das ist mein Holzfach. Es wird wieder aufgefüllt.
In Stewart Well, einem Roadhouse mit Kamelfarm wird getankt und dann gehts ein bißchen zurück und auf die Pistenabkürzung Richtung Uluru.
Der Henbury Meteroite Crater liegt auf dem Weg. Vor 4000 Jahren landete dieses Universumsgestein sehr unsanft auf der Erde und hinterließ einige Krater, die jetzt nach so langer Zeit bewachsen und von Wind und Wetter sanft abgeschliffen wurden. Ich wandere einmal drum herum. Wenn es mal wirklich regnet, d.h. länger dann sammelt sich Wasser und ist ein Refugium wird die Viecher, die ich so selten hier sehe.
Die Piste wird sandiger und ich brauche relativ viel Zeit für die 100km. Laß mich überholen von den Allradflitzern, die eine große Staubwolke hinter sich herziehen. Meine ist nicht ganz so groß. Der Weg ist das Ziel, denke ich schon so oft diese Tage. Immer wieder bleiber ich stehen.
Ein kleiner wilder Übernachtungsplatz, aber es ist noch zu früh. Also rolle ich weiter zum nächsten. Der Wind hat so aufgefrischt und lange wandere ich umeinander um einen geschützten Platz zu finden, den ich dann auch bei drei Bäumen finde. Keine Fernsicht, dafür aber wackelfrei. Ich bau mich auf. Für ein Feuerchen ist es zu windig und auch der Platz nicht frei genug.
Also wandere ich umeinander und treffe sehr weit hinten Westaustralier. Sie quatschen mich sofort an und wir haben einen sehr netten Ratsch. Wessies! Sie sind zu viert unterwegs von Brisbane nach Perth mit Womo, Anhänger und Caravan und kennen den Platz und wissen, dass weiter hinten die schöneren Plätze sind.
Seine Frau hat MS erzählt er mir und es ist für sie viel schöner umeinander kutschiert zu werden, als zuhause irgendwo daheim zu sitzen. Ich könnte auch direkt hinter ihnen stehen, als Windschutz, aber das möchte ich dann doch nicht.
So wandere ich zurück, erwisch noch die letzten Sonnenstrahlen beim Abendessen und verzieh mich nach innen. Mein kleiner Kocher wird als Heizung umfunktioniert. Ich vertief mich in meinen Reiseführer und plane die nächsten Tage. Es gibt ja so viel interessantes zu sehen. Draußen ist es ganz finster, ein paar Wolken huschen über die Sterne. In der Nacht hört der Wind auf und morgens ist es wieder glasklar.