oder zu der Höhlenkunst der Ngiyampaa in Ngurrampaa oder Mt. Grenfell
14.3.
Ich verabschiede mich von den Bäumen an Steaming Point, so wird dieses Gebiet genannt und ist jetzt wieder den Aborigines gewidment. Ein Kraftplatz!!!
Cobar ist mein heutiges Ziel und auf grauer Piste rolle ich durch dieses trockene, rote Land. Rechts und links immer wieder ein paar Schilder zu Farmen, die da draußen irgendwo weit weg liegen.
Sehr viel später biegt eine Piste zu Mt. Grenfell ab. Mein schlaues Wikicamp warnt, dass die Piste immer schlechter würde. Naja, reinschnuppern kann ich ja mal, denke ich mir. Und …. sie ist supergut, neu aufgekiest und alle Corrugations, also die Wellblechrillen sind weg. Juchhuuu, ich kann sie fahren und schnurre die 30 km bis zu einer Aborigine Höhle, eine riesige Staubwolke hinter mir.
Ngurrampaa so heißt der Berg bei den Aborigines, die schon vor uralten Zeiten diesen Platz für sich entdeckt haben. In diesem trockenem und heißen Land ist Überleben nicht einfach und eine Höhle, die Schutz bot, ein Wassrerloch in der Nähe, ein paar Känguruhs oder Emus , das reichte zum Leben. Und so haben sie sich hier versammelt, ihre Zeremonien abgehalten und Zeichnungen hinterlassen.
Erst 2004 wurde dieses Land an die ursprünglichen Besitzer, die Ngiyampaa zurückgegeben. Sie wachen nun selber über ihr Land mit Hilfe der Nationalparkverwaltung und laden ein den Cave Art Weg zu gehen und auch einen längeren Walkabout in „ihr Land“ zu unternehmen. Dafür ist es aber zu spät, weil ich hier nicht übernachten darf.
So wandere ich den kurzen Weg über die Steine zu der Höhle mit den beeindruckenden Zeichnungen, die aber durch tropfendes Wasser ein wenig verwaschen werden. Ich stelle mir vor, wie sie hier zusammen saßen, am Feuer bruzzelte Känguruh und die Alten erzählten den Jüngeren ihre Geschichten. Und es war still um sie herum. Man hörte das Knacken der Äste, wenn ein Emu leise vorbeischritt oder den dumpfen Ton, wenn ein Känguruh vorbeisprang.
Es war ein einfaches Leben ohne Schnickschnack, bestimmt von der Suche nach Nahrung, Wasser und Schutz. Frauen und Männer hatten ihre Rollen, die sie ausfüllten und so wurde von Generation zu Generation weitergegeben, was die Alten entdeckt hatten und Jüngeren fügten fast unscheinbar ihr neues Wissen dazu.
Und heute in der modernen Welt müssen sie neu entdecken, was sie früher wußten und dieses Wissen mit dem Heute verbinden.
Zurück rolle ich nur die paar Kilometer weiter bis Cobar und an der alten Piste nach Bourke gibt es einen kleinen rötlich schimmernden See, an dem ich mein Plätzchen finde. Am Wochenende versammelt sich hier das ganze Cobarvölkchen, vor allem die jüngeren Motorradfahrer. Heute ist aber Mittwoch und so ist es ruhig. Der See hat noch etwas Wasser und der rote Schimmer ist die Spiegelung der roten Erde drumherum.
Steve, mein Autointeressent meldet sich nochmal und….. mal sehen, hoffen will ich nicht zu sehr, weil zu oft habe ich meine Pläne schon etwas geändert und nach Möglichkeiten gesucht. Trotzdem überlege ich, ob ich nicht in der Nähe von Newcastle, wo er wohnt, vorbeikommen kann. Einen Tag in Weewa brauche ich, um das Auto sauber zu machen und da gibt es einen guten Platz mit Waschmaschine. Und so wälze ich noch ein bißerl Karte, bevor ich mich nach dem Dunkelwerden nach innen verziehe.
Im stillen See steht ein Schwan und auch die Känguruhs kommen zum Trinken. Nachts hoppeln sie vorbei und ich habe fast den Eindruck ein Emu mit seinem langen Hals schaut neugierig zu mir herein – wer schnarcht denn da so laut.