mit dem Brummeli und
meinem Wasserplatsch
15.-16.September
Ich habe so gut geschlafen, es ist still, nur das Rauschen der Pinien im Wind. Ganz von unten dringt leises Wellengeplätscher hinauf und über mir in der Nacht ein schöner Sternenhimmel. Mit meinem Morgenkaffee sitze ich in der Sonne.. Heute ist Paddelwetter und endlich möchte ich auch mal die Fotos hochladen. Ein kleiner Campingplatz wäre dafür nicht schlecht, ein bisserl Strom, Sonne und Meer. Ja, so stelle ich es mir vor…..ich finde ihn, diesen kleinen Camping, Camping Mindel, eine kleine Bucht in einer kleinen Ortschaft kurz vor dem quirligen Hvar. Einen wirklichen Sonnenplatz gibt es nicht, aber ich quartier mich unter Pinien, direkt am Meer ein. Meinen Ebikeakku lasse ich an der Rezeption laden, weil es hier in erreichbarer Nähe keinen Strom gibt.
Der Wasserplatsch ist relativschnell aufgebaut, ein bißchen zu trinken, ein bißchen zu essen und auf gehts um die Ecke zur Nackertenbucht und wieder um die Ecke, wo mich ein freundlicher, aber kräftig blasender Mijstral erwartet. Plitsch, platsch nehme ich Welle für Welle und staune wieder über mein Boot, das so wunderbar im Wasser liegt, Wellen durchschneidet und mich so sicher trägt Ich passiere das kleine Leuchtturminselchen und dann sehe ich in den Hang hineingebaut Hvar. Viele Schiffe dümpeln rechts und links von der Einfahrt, Segler kreuzen, Motorboote kreuzen und ich als kleiner Hupser zwischendrin. Es wuselt in Hvar und nach einer Ehrenrunde an der Hafenmole entlang nehme ich Kurs auf zurück.
Nun trägt mich der Wind und ich brauche fast nur noch steuern. Ein Schwimmerli hier und ein Schwimmerli dort vollenden mein Paddelvergnügen. Das Anlanden gestaltet sich schwierig, grober Kiesel machen meinen Bootswagen zu schaffen. Ich habe eine Menge Zuschauer. Ich zerre das Boot samt Wagen über den Kies zwischen den Handtüchern steil hinauf und dann gehts auf Asphaltweg zurück zu meinem Platz. Kein idealer Bootsstrand. Mit einem Spätnachmittagskaffee setze ich mich auf mein Stühlchen ans Tischchen und die Fotosession beginnt. Oh, bei so einigen muß ich scharf überlegen, wo das war. Ich vervollständige meinen Blog auf meiner Homepage. Im Dorf sind längst schon alle Lichter angegangen und lachende Stimmen dringen vom Restaurant zu mir herüber und brav läutet das Dorfglöcken die vollen Stunden ein. Es wird spät, aber ich bin so beschäftigt, dass es mir gar nicht auffällt. Irgendwann klappen dann auch meine Augendeckel zu, nachdem das letzte Auto auf unserer Campingdorfstraße vorbeigefahren ist.
Wozu habe ich denn Lust, frage ich mich selber in der Früh. Die Sonne kommt erst langsam durch die Pinien durch. Ich dusche erstmal, das ganze Salz von der Haut abwaschen. Meine Nachbarn mit dem schwarzen Globescout erzählen mir, daß der Tunnel nach Zavala doch zu niedrig ist. Sie sind mit dem Motorrad durchgefahren.Ihr Womo ist zwar 15cm höher, aber sie würden es nicht riskieren und ich auch nicht. In einem schwarzen, dunklen Natursteintunnel stecken bleiben, finde ich nicht lustig. Also streiche ich Zavala. Meine österreichischen Nachbarn erzählen mir von der Bergstraße nach Brusje. Klein und schmal sei sie, aber ohne weiteres befahrbar. Also streiche ich meine Segel, sprich pack das Boot wieder ein und wandere weiter. Kurz schau ich in Hvar vorbei, der Parkplatz ist schon ziemlich voll…. hmm… und mein Brummeli fährt einfach weiter. Er hält nicht, hat keine Lust sich ins Gewusel zu stellen. So schau ich in Vira vorbei, bei dem Nobelcampingplatz, der überhaupt nicht nobel ist. Pinienschatten überall und Zugang zum Wasser fast null. Weiter gehts auf der wunderbaren Bergstraße, deren Begrenzungen gerade renoviert werden. Jetzt ist sie noch enger. Dann zuckelt man halt und ich komme an einem Gespann vorbei, für den es in der Kurve zu eng war. Sein Wohnwagen hängt im Straßengraben. Der Abschleppwagen läßt mich noch vorbei. Die beiden haben sich ihren Urlaub sicherlich auch anders vorgestellt.
Oben am Berg gibt es eine Stichstraße nach Uvala Stiniva. Sie ist geteert, also rolle ich hinunter ….mal schauen …. das letzte Stück ist nicht mehr geteert und ziemlich holprig. Unten nur ein paar Häuser, die ganz eng zusammen stehen und kaum Platz für einen Parkplatz lassen und zum Badeplatz gehts auch nur über einen Trampepfad. Diverse Male muß ich kurbeln und dann schnurrt mein Brummeli so brav wieder hinauf. Er kennt mich ja schon! Oben ist ein freier Platz mit Bienestöcken und grandioser Aussicht.
Weiter gehts über Brusje hinauf bis zu einem Wanderweg zum Velike Nedelja, d.h. Großer Sonntag und zu einem anderen Berg. Ganz so weit marschiere ich nicht, aber ich genieße den Duft nach Rosmarin und Thymian, der mich begleitet. Unten schaue ich in Starigrad, dem alten Hafen vorbei, schau mir ein verwegenes Autocamp in Mudric Luka an und lande in einer kleinen Bucht mit schiefen Parkplatz und einer kleinen Kapelle. Das ist ein guter Übernachtungsplatz. Der Weg ist zwar nicht sehr gut, aber machbar.Ein Abendschwimmerli, ein kleines Fresschen und eine DVD, die stecken bleibt. Dschungelkind, das Buch kenne ich schon, die Bilder dazu sind herrlich. Dann bleibt sie einfach stehen. Naja, dann klappe ich halt meine Augendeckel zu.