Faulenzen auf der Nullarbor Route

es ist zu schön bei den Newman Rocks

 

25.2.

Auf geht’s – nochmal Nullabor in die andere Richtung. Ich kann mir Zeit lassen. Die Sonne scheint noch ins Womo, während ich gerade mein Buchstabenmüsli sortiere.

Velleicht hat mein digitaler Wetterfrosch doch nicht recht. Er sitzt mal wieder in der untersten Etage und guckt neugierig aus seiner kleinen Höhle. Da wird er nicht nass, denkt er sich.

In der Ferne sehe ich die Wolkenwand näher rücken und so langsam taucht sie alles in ihr graues Licht. Na gut, Wetterfrosch bleib unten..
Ich tanke noch, denn auf der Nullarbor wird’s von Roadhouse zu Roadhouse teurer bis kurz vor Ceduna.

 

 

 

 

 

Es ist Sonntag und nur ein paar wenige Roadtrains und Autos sind unterwegs. Und so schnurre ich mit 90 dieselsparend dahin. Bei den Newman Rocks könnte ich Brotzeit machen. Ich muß doch nachschauen, ob alles noch so schön ist, wie beim ersten Mal.
Und ich mache Brotzeit und ich mache einen langen Rundgang um den See, fast bis ganz hinunter zum anderen und wieder zurück. Der kleine See, so scheint es mir hat mehr Wasser und auch das bißchen Grün an seinem Ufer leuchtet intensiver.

 

 

 

 

 

Oben stehen drei Rangers. Sie haben ein Funksignal von einem Auto irgendwo da draußen im Busch bekommen und suchen es nun. Keine einfache Angelegenheit.. Es hat hier in der letzten Zeit mehr geregnet und da sind die Ufer von den sonst so ausgetrockneten Salzseen eine Glitschpiste, auch für einen Allrad. . Und es wird mir nochmal bewußt, wie schnell man auch hier verloren gehen kann. Das ist Outback und das ist Bush. Selbst mit einem Allrad würde ich nicht einfach überall hinfahren. Die Aussies selber sind das gewöhnt und die jungen Leute haben da, glaube ich, nicht so viele Bedenken.

Die Ranger sehen nix und fahren weiter. Ich seh auch nix und bleibe da. Diese Weite hier ist einfach zu schön und auch wenn es immer wieder nasselt, fühle ich mich hier auf meinen Steinen pudelwohl. Brummeli steht an dem gleichen Platz, wie am Hinweg.
Es ist nicht windig, aber kühl für meine Verhältnisse, nur so um die 20 Grad.
Auf meine Gumtree-Anzeige hat sich noch eine Frau gemeldet. Wir mailen ein bißchen hin und her und ich werde sie in Adelaide treffen. Habe aber nicht sehr viel Hoffnung und weiß nicht, ob es nur ein Fake ist. Ich gebe ihr meine Telefonnummer, aber es kommt kein Rückruf.

 

Ich bin ja noch in Westaustralien und da geht die Sonne schon um halbsieben unter. Die Frösche oder irgend ein anderes Viech quakt. Es kommt aud der Richtung der Felsenwasserlöcher und klingt eher wie Gemurmel. Mit Taschenlampe versuche ich irgendwas zu sehen, Es ist aber zu dunkel und zu weit weg vom Womo möchte ich nicht gehen. Kein Mond ist sichtbar, der die Wildnis ein bißchen beleuchtet und auch die Sterne haben sich in die Kuscheldecke eingewickelt.

Ich telefoniere noch mit Claudia, denn mein Internet funktioniert gut, bevor ich mich selber, sauber geduscht in meine Kuscheldecke einwickele.
(Meine Freiluftdusche ist doch immer die Schönste und das dann noch mit Fernblick, was für ein Luxus, auch wenn die Sonne ausnahmsweise nicht scheint!)