der westaustralische Kreis schließt sich
(die gemalten Bilder sind von Rose Mitchell aus Coolgardie – Desert Rain Design)
24.2.
Guten Morgen du liebe Welt da draußen, guten Morgen Sonne, die du gerade hinter meinem Womo aufgehst, guten Morgen du rote Erde auf der ich stehe.
Nun schließt sich mein westaustralischer Kreis und in Gedanken gehe ich die vielen Stationen durch und ich weiß, das mich das Outback da draußen im Irgendwo am meisten fasziniert und mir am besten gefällt. Das ist eine Welt, die wir so in Europa nicht haben. Die Küsten bei Esperance bis hinauf zu Albany sind auch spannend, die schönsten Plätze nur mit Allradantrieb anfahrbar. Westaustralien braucht 4weeldrive!
Ich fahre über Coolgardie und Kalgoorlie zurück nach Norseman, den Beginn der Nullabor Route.
Auf dem großen Highway rolle ich dahin mit vielen, vielen Roadtrains, wieder diese Langen mit vier Anhängern. Sie kommen aus den Minen und transportieren vielleicht den wertvollen goldhaltigen Stein aber in so riesigen Brocken, dass man nicht einfach davon abknabbern kann.
Erster Halt ist an einem Memorial. Drei Truckfahrer sind hier 2007 in einem der großen Buschfeuer ums Leben gekommen, genau am 30.Dezember. Der gleiche Tag, an dem mein Mann starb. Einer war so alt wie ich, einer jünger, einer etwas älter.
Die Welt ist doch klein und ob sich die Menschleins da oben treffen, wenn sie ihre Erdenmission abgeschlossen haben? Meine Gedanken wandern ein wenig in diese Sphären und weil es das gleiche Datum ist, fühle ich mich ihnen etwas näher. Ein schönes Denkmal wurde ihnen da draußen im Busch gewidmet, ihr Leben beschrieben, so daß sie kurz aufleuchten in ihrer Lebendigkeit.
In Coolgardie stolpere ich über eine kleine Aborigine Galerie. Ganz unscheinbar sitzt Rose hinter ihrem Tisch und malt, setzt behutsam Punkt für Punkt. Ich darf ihre Werke fotografieren. Desert Rain Design nennt sie ihr kleines Atelier und man findet sie auch im Internet. Im Hintergrund läuft Gurumul Musik. Wir reden nicht viel. Ich lass ihre Malerei auf mich wirken und ziehe dann weiter.
Noch ein paar Fotos von diesem Goldsucher-Städtchen. Hier kann man sich ja eine Goldsuchererlaubnis kaufen, für ein paar Dollars und sein Glück versuchen. Noch ein paar rostige alte Arbeitswerkzeuge stehen herum und ich stelle mir vor, wie die Menschen irgendwann nach Wochen draußen im Busch verdreckt und vielleicht mit einem kleinen Nugget in der Hand ankamen, zurück in die Zivilisation und sich in einem der Hotels einmieteten.. Das Nugget war dann schnell aufgebraucht.
In Kalgoorlie, der größeren Stadt von beiden will ich noch einkaufen, damit ich für die Nullarbor Route gerüstet bin. So kann ich mir Zeit lassen und auf schönen Plätzen bleiben.
Übernachten wollte ich so gerne an meinem kleinen Minisalzsee. Ich bin schon relativ spät dran und dann ist leider die Straße dahin gesperrt. Kein Durchkommen, vielleicht hat es zuviel geregnet, oder die Felsen sind runter gekulltert oder die Straße wird gerichtet. Ich finde es nicht heraus, sondern fahre zu dem offiziellen Stellplatz in Norseman.
Ein paar von den großen Caravans stehen schon da. Die Aussies, vor allem die Grey Nomads, australische Rentner, haben eher einen großen Wohnwagen, als ein Wohnmobil und fahren damit umeinander und leben da drin. Ich habe bisher noch keinen Australier getroffen, der in einem Wohnmobil oder Camper lebt.
Ich finde eine Ecke für mich und kann noch gerade den Sonnenuntergang zuschauen, bevor der Mond hell in mein Fenster leuchtet.