Zurück in meiner Sandkuhle weit hinter Layoune

oder Nixlandschaft und Sonnengeflüster…

 

22.12.

Jippiii, der erste längere Tag und der Morgen dämmert schon um halb acht. Oder??? Steh ich nur günstig mit Blick nach Osten in die Weite, in das Freie! Keine Bergleins und vor allem keine Wolken verhindern das auftauchende Licht. Oh wie schön wäre es, wenn man dies auch metaphorisch sehen könnte, übertragen auf die Welt. Noch ist es nicht so weit, noch ist viel, viel Dunkelheit auszuhalten. Nein, keine Untergangsszenarien heute morgen. Ein ruhiger Morgen ohne Wind und Sandkörner zwischen den Fingern.

 

 

 

Da steh ich wieder auf meinem alten Platz, da wo letztes Jahr die Adblue Geschichte angefangen hat. Und heute entspannt, zufrieden mit der Freude, da sein zu dürfen ohne Störungen. Sich am Sand freuen, auch wenn er nachmittags in alle Ritzen fegt. Face to the wind, Brummeli, dann kann ich hinterhalb das Draußensein genießen.

 

 

 

Nachdem der gestrige Morgen bis mittags dauerte fahre ich nicht weit. Warum auch? Ich will einfach abseits irgendwo das Nirgendwo in der Wüstenweite auskosten. Immer nur so weit hinein, das ich nicht stecken bleibe. Sandbuddeln, nein danke! Und weil die Piste hierher kaum befahren ist, sind die Spuren verweht und ich lande erstmal auf der anderen Seite näher am See. Brummeli in die Ecke gestellt und zu Fuß erforscht. Gibt es einen geschützteren Platz? Muß ich irgendwelche Dünchen überfahren, kann ich sie umfahren? So wandere ich auf und ab, gucke hier und dort. Probiere aus mit Schwung über ein Dünchen, das hält, sprich der Sand fest genug.

 

 

 

Wo war denn da nur mein alter Platz? Schließlich sehe ich den breiteren Weg und wandere zu dieser Seite. Die erste Kuhle war es nicht, ich muß noch weiter. Und siehe da die Steine von einem alten Feuer,- ja da ist es! Zurück zu Brummeli und quer über steinige Wüste und dann hinunter, da wo so eine Art Eingang ist. Spuren sind keine mehr da. Na gut, dann mach ich halt meine Eigene. Brummeli hält ein bißchen den Wind ab und ich lausche der untergehenden Sonne, die den umherfliegenden Sandkörnchen von der anderen Seite erzählt, auf der sie nun aufgeht.

„Da gibt es auch Sand“, raunt sie , „der ist aber rot. Und da gibt es auch Menschleins, die ihrem Tagewerk, was immer es ist, nachgehen. Und da gibt es auch Sehnsüchte, Wünsche und Hoffnungen, das die Welt ein bißchen besser wird, das Leben einfacher und das Lachen häufiger. „

Und heute morgen strahlt sie in mein Wohnzimmer, siehst du, flüstert sie mir zu, „das Licht wandert immer von der einen zur anderen Seite, es ist nie verloren, nur manchmal ist es hinter der Dunkelheit verborgen.“

Was für eine schöne Morgenbegrüßung, danke du liebe Sonne, ihr tollen Sandkörner und du herrliche Nixlandschaft, die sich Wüste nennt.