Zu den stillen Buchten bei Cabo Cope

oder übers karge Hinterland hinunter zur andalusischen blauen „Adria“

 

13.-16.3.

Lange schaue ich auf google maps, ob dieses kleine alte Strässchen irgendwo hin führt, dieses Strässchen durch die Sierra Alhamilla oder so ähnlich.

Gestern bin ich ja schon so weit hochgelaufen und es ging immer noch weiter. Also Brummeli schnurr, meine Neugier siegt mal wieder.

 

 

 

 

Mir war gar nicht bewußt, wie steil es da bergauf geht. „Kann ich doch“ brunnmt Brumnmeli stoisch. Die ersten ausgewaschenen Stellen kommen, irgendwo ist ein Stückchen Straße abgebrochen. Hhhm, denke ich mir, ich habe doch erst ein viertel der Strecke. In meinem Bauch rumort ein bißchen der Zweifel, soll ich wirklich ganz hoch fahren und irgendwo hinunter? Also lasse ich Brummeli an einer Ecke stehen und schau ein bisschen zu Fuß weiter.

 

 

 

 

Gut so, ich drehe um. Das Strässlein wird schlecht und schlechter. Ich rumpele wieder zurück und mach Kaffee und Ratschpause an meinem Übernachtungsplatz. Arme Ully, ich sitze draußen in der Sonne und sie muß innen, den kalten Sturm über sich hinwegziehen lassen, nach dem Motto Kopf einziehen und durch.

 

 

 

 

Durch wunderschöne braune Berglandschaft geht es wieder Richtung Meer und Richtung meinem „alten“ Übernachtungsplatz bei den Ruinen hinterr Vera. Es sind ganz schön viele Womos da und so finde ich ein anderes Plätzchen direkt bei den alten Steinen. Immer wieder freue ich mich so, dass ich dann doch einen guten Platz finde und mich nicht eng einreihen muß. Noch ein kleiner Gang zum Ende, zu diesem kleinen Strand, an dem ich auch stehen könnte, aber da wäre die Sonne gleich weg. Da nehm ich mir lieber mein Stühlchen und genieße Sonne pur auf diesem kleinen Zipfelchen Land, vor meinem Brumm.

 

 

 

 

Hinter Cabo Cope gibt es diese herrliche Schotterpiste von dem viel besuchten Strand Rafael bis nach hinten zur „Platte“, bei der man bei Wind fast wegfliegt. Es ist kein Wind und ich finde den „Eingang“ zur Schotterpiste, die durch eine Rambla führt. An dem ersten Strand stelle ich mich hin. Ein paar Angler kommen noch, stehen aber direkt auf dem Kies am Wasser. Gar nicht weit weg, stehen die Womos in Reih und Glied und ich habe das Meer und die Weite für mich. Was für ein Luxus. Den toppe ich noch am nächsten Tag, indem ich ein bißchen weiter auf der Piste Richtung „Platte“ fahre. Abseits gibt es wieder so ein kleines Landzipfelchen für mich. Hier ist es gut, hier kann ich bleiben.

 

 

 

 

Heute ist ein bißchen Planung dran, aber vorher brauche ich Bewegung, also gehts los. Den Weg zur Platte kenne ich ja, eine Bucht nach der anderen, aber dahinter, da bin ich noch nie gelaufen. Am Ende bin ich knapp vier Stunden unterwegs. Meine Neugier, was wohl hinter der näöchsten Bucht liegt, ist zu groß und dann will ich auch noch den Einstieg zu dieser fahrbaren Piste finden. Ein Slowake hat sich nämlich an einer der verborgenen Buchten mit seinem kleinen Wohnwagen eingerichtet. Er döst in der Sonne. Ich finde eine Bucht weiter noch ein Plärtzchen und laufe dann die fahrbare Piste. Ganz schön weit!

 

 

 

 

Zuhause wird erstmal in der Sonne gedöst und die Knochen ausgeruht und, ja ich beschließe auch noch den Sonntag zu bleiben und da hinten zu übernachten, damit ich den Weg ein bißerl weiter laufen kann. Von der anderen Seite, also von Mazzaron bin ich mit dem Radl schon mal sehr weit gewesen, ob ich da wohl abkürzen kann?
Darüber hinaus beschließe ich, nicht mehr zur Ziegenwiese und Bolnuevo zu fahren, sondern zwei meiner beschriebenen Pisten aus dem schlauen Buch zu fahren und dann, dann gehts weiter quer durchs Land Richtung Zarragoza. Da wartet ein Stück Wüste auf mich.

 

 

 

 

Und so sind die Tage hier am Mittelmeer meine letzten in diesem sonnig warmen Süden. Aber in Nordspanien ist es auch schön und die wilde Natur ruft mich.

 

 

 

 

Und zu guter Letzt wird am nächgsten Morgen noch mein kleiner Tischsonnenschirm ausprobiert. Jetzt kann ich auch draußen am Computer schreiben und bin aber selber viel in der Sonne. Habe ich schon mal gesagt, daß ich ein Luxusleben führe. Ich glaube, ich kann mich nicht oft genug darüber freuen und dieses Glück wahrnehmen.