Wuseliger Sonntag bei der Halbinsel Hel

oder  an der nördlichsten Ecke Polens im Norden

8.9.

Es hat viel geregnet in der Nacht und die grauen Wolken wabern umeinander. Zeit, weiter zu ziehen.
Es ist Sonntag und es ist Kirche in Krokowa. Die Gläubigen stehen sogar draußen und lauschen der Predigt und den Gesängen. Ist es ein besonderer Tag? Kleine Prozessionen von Jugendlichen, die die christlichen Fahnen tragen, voran das Kreuz. Wir Autos zuckeln hinterher. Auch sie singen, bzw. lassen durch die Autolautsprecher singen.

 

In einem dieser Orte Richtung der Halbinsel Hel, in Wladyslawowo, ist das Militär angerückt und baut irgendeine Kriegszene nach. Fast beängstigend diese Panzer und Gewehre. Auch hier wird man ohrenbetäubend beschallt und Busse rollen schon an. Auf Kriegsszenario habe ich überhaupt keine Lust und rolle weiter Richtung Hel, dieses kleine Halbinselzipfelchen.

 

Doch vorher  sparziere auch ich ein bißchen die Promenade entlang, gönne mir eine leckere gefüllte Waffel, bestaune die graue Ostsee und statte dem Leuchtturm von Rowy einen Besuch ab. Beim Parkplatz steht dieses schöne katschubische Haus.

 

 

 

 

 

Es ist fest in Campers Hand und streng reguliert, wo man stehen bleiben darf, wo man parken darf und wo nicht. Fette Strafen dorhen!!! Eine Straße, eine Eisenbahn, ein Wald links und das Ufer rechts. Die kleinen Orte, wie so alle anderen auch, sind typische Ostseeorte.

 

An einem schlängel ich mich durch zum Hafen. Graue Ostsee mit dem dumpfen Pumpengeräusch der Ölplattform. Laut, stinkend und häßlich fällt mir nur dazu ein und ich rolle weiter. Finde dann direkt an der Straße einen kleinen Parkplatz zum Brotzeit machen mit Blick aufs Meer, die graue Ostsee heute.

Hinter mir im Wald könnte ich diverse alte Bunker und Kriegsanlagen besichtigen. Tue ich aber nicht. Es war eine strategisch wichtige Stellung hier und man sieht noch die Schmalspurschienen der damaligen Eisebahn. Viel Land ist eingezäumt. In Hel selber führen alle Wege zu einem Parkplatz und die Wächter stehen schon mit gezückten Ticketblock da und schauen erwartungsvoll.

 

 

 

 

 

Ich kann noch nicht mal stehen bleiben, um zu schauen oder ein Foto zu machen. Eng, viele Menschleins flanieren auf dieser engen Straße Richtung Parkplatz bzw. Campingplatz. Oh nein, das ist mir viel zu wuselig und ich dreh um und rolle wieder zurück.

 

 

 

 

 

Da gibt es vor Gdyna einen Platz hoch oben auf der Klippe. Da will ich hin. Abenteuerlicher Sandweg rauf und runter und die Klippe noch in Polens Hand. Macht nix, irgendwie kann ich mich relativ grad hinstellen und abwarten bis die Ausflügler und Jugendlichen wieder gegangen sind. Ich bin schon nah an der Stadt und das scheint hier eine beliebte Klippe zu sein. Kein Wunder denn der Blick von oben auf die Bucht ist herrlich.

Ein etwas wuseliger Tag geht zu Ende.