und Einkaufen-gehen wird zum Ausflug
der Fotoapperat hat Pause
1.-3.4.
Jiipijeiih ich kann einkaufen gehen, bzw. fahren. So weit ist es schon gekommen, das Einkaufen gehen ein Ausflug, ein Event wird und das nütze ich natürlich reichlich aus. Erst wird nach Teotonio zum Aldi gefahren und dann über einen Umweg auf kleinen Schnörkelstraßen hinüber nach Aljezur zum Intermarche. Wäsche-waschen steht an und eine gute Weinflasche brauche ich auch noch. Hier auf den kleinen Sträßchen sehe ich keine Polizei. (In Portugal gelten mehr oder weniger die gleichen Ausgangsbeschränkungen wie in Deutschland – also nur notwendige Fahrten, dazu gehört Einkaufen)
Der Versuchung ans Meer zu fahren, widerstehe ich, wenn auch widerstrebend. Ein kleiner Feldweg, der zu einem Strommasten führt lockt mich und mit Blick in große Weite halte ich mich dort auf, geh sparzieren, erforsche die Gegend und tue für ein paar Stunden ganz normal. Das tut meinem geschundenen Nomadenherz super gut.
Wie muß es wohl den echten Nomaden früher ergangen sein, wenn sie in Steinhäuser zwangsumgesiedelt wurden. Sie durften nicht mehr ihren Herden folgen und draußen in der Natur ihr eigenes Leben leben, in Einklang mit den natürlichen Rhythmen. Sie durften nicht mehr als Teil der Natur in der Natur wandern. Als „Wanderer“ waren sie nicht beherrschbar, kontrollierbar. Man konnte ihnen keine Bedürfnisse einreden, weil sie unabhängig waren. Von außen betrachtet war das Leben vielleicht unbequemer, einfacher, ärmer. Aber von innen waren und sind die Nomaden, die freiesten Menschen, solange man sie nicht einpfercht, zusammen in kleine Behausungen steckt und nur kontrolliert herausgehen läßt.
Ich werde an anderer Stelle gefragt, was mir so Angst macht, dass ich mich so mit der Thematik Corona auseinander setze: Es ist genau diese Angst, mich nicht mehr frei bewegen zu dürfen, eingesperrt zu sein und meinem eigenen Flow nicht mehr folgen zu können. „Das ist doch Freizeitleben“, höre ich. Nein für mich ist das Womoleben kein Freizeitleben. Es ist mein Lebensstil, meine Lebensart. So wie andere als Pioniere sich irgendwo niederlassen, um das Land zu bestellen und aufzubauen, so bin ich der Wanderer durch die Natur.
Stay at home, wird uns vermittelt, wird uns verordnet. Mein „Home“ ist die Natur, weit ab draußen im Irgendwo. Da geht mein Herz auf, da bin ich daheim und fühl mich saupudelwohl, wie manche auch in ihren Wohnungen und Häusern. Und dieses Zuhause ist verboten und das macht mir Angst. Freies Rumgondeln ist weder in Deutschland noch in Portugal erlaubt. Und so fühle ich mich in meinem tiefsten Grundrecht, nämlich das auf mein eigenes Leben, blockiert und ausgehebelt.
Und würde ich die Begründung dafür einsehen, täte ich mich leichter, die Beschränkungen zu akzeptieren. Die Begründung für den Shut-Down hängt für mich an Zahlen und Vermutungen, denen ich einfach hier in Deutschland nicht traue. Ich finde es bemerkenswert und freue mich, dass nun auf den öffentlich-rechtlichen Sendern auch kritischere Stimmen und Meinungen gehört werden ((Markus Lanz im ZDF, Die Zeit: „Wieviel Intensivbetten gibt es in meiner Region)
Plötzlich bekommen nicht mehr nur Herr Dr.Drosten und das RKI eine Stimme, sondern auch andere werden gehört. Diese Vielfalt erlaubt doch erst eine eigene Meinungsbildung. Ob diese auf breiter Ebene erwünscht ist, Fragezeichen, Fragezeichen, Fragezeichen.
Ich höre von eingigen Andersdenkern, die aber erst langsam in die Öffentlichkeit dringen, bzw. von ihr ernst genommen werden und so mancher interner Kommentar zeigt mir, es gibt mehr da draußen, die Fragen stellen und nicht einfach nur hinnehmen. Sie halten sich an die Beschränkungen, hinterfragen sie und fürchten um die Grundrechte. Eine Rechercheseite Andersdenkender ist: https://swprs.org/covid-19-hinweis-ii/ (wird fortlaufend aktualisiert) (Ein japanisches Video, das mir erst gerstern Nacht empfohlen wurde, kommt in meinen morgigen Bericht. ich habe es noch nicht fertig gesehen.)
Nach wie vor glaube ich, heute, daß der Shutdown eine zu schnelle Überreaktion auf eine Gefahr ist, die durch Hochrechnungen noch gefährlicher wurde, was sich auf die Sterbefälle bezieht. Sind wir da der Statistik zu schnell gefolgt? Warum wurden Zählweisen geändert, alle Sterbefälle mit positiv Corvid 19 als Corvid-Sterbefall bezeichnet. Warum? Nur mit dieser großen Gefahr des errechneten Zusammenbruchs wurde die Bevölkerung auf die Maßnahmen eingeschworen , so sehe ich das. Und mit den Maßnahmen meine ich das shutdown und nicht social distancing, was auch während einer heftigen Grippewelle erstrebenswert wäre, zusätzlich zu den Hyghienmaßnahmen.
Und ich erlebe selbst und höre es auch von anderen, dass wenn man nicht der Mainstreammeinung folgt in verschiedenen Foren mit seiner eigenen Meinung unerwünscht ist. Das macht mich traurig, nachdenklich. Wenn die Grundmaxime des eigenen Handelns und Denkens ist — zum Wohle aller und da drin steckt auch mein eigenes Wohl, dann kann eine eigene Meinung nicht verkehrt sein. Vielleicht wird sie manchmal etwas unglücklich ausgedrückt, Bewertungen oder angebliche Bewertungen wabern von einer Seite zur anderen. Einer fühlt sich hier auf den Schlips getreten und der andere dort. Für mich ist die Meinungsfreiheit eine der Grundrechte, die ich nicht missen will.
Und mit dem Radl wird der Kopf ausgelüftet, um Platz zu machen für das Neue, das passiert.
Marion
Safar
Sabine
Safar