Weihnachten in Dakhla

oder „fröhliches“ Sandschaufeln und heftiger Muskelkater

 

23.-25.12

Ja, was war denn das? Puuuuuh – heute tun mir alle Muskeln weh und ich bin nicht zu viel Aktivitäten aufgelegt. Fast versunken in einem doofen Sandloch und es doch mit eigener Kraft wieder rausschaffen. Das nächste Mal bin ich vorsichtiger, obwohl ich doch zu Fuß getestet hatte, aber nicht neben dem Weg. Und so fährt sich Brummeli fest. Noch denke ich mir nicht zuviel und glaube, das das Sandloch nur auf der einen Seite ist. Nach zwei Stunden bin ich draußen und dafür im Nächsten. Wenden hieß das Manöver!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Sonne geht unter, also schlafen und am nächsten Morgen, das ist der 24. weiter gucken. So schlimm habe ich mich noch nie festgefahren. Zur Not könnte ich in so zwei Kilometern Hilfe holen. Zur Not, denn lieber schaffe ich das alleine. Ich schlafe nicht so toll und mache mich relativ früh ans Werk. Die erste Idee mit dem Wagenheber das Rad anzuheben, um zu unterlegen, funktioniert nicht. Ich kann nicht hoch genug aufbocken. Also schaufeln, auch unter dem Brumm, da wo auch das Differential vom Getriebe (der tiefste Punkt) sich auch ein bißchen eingegraben hat.

 

 

 

 

 

Nach zwei Stunden komme ich aus der ersten Kuhle raus und lande in der nächsten. Vielleicht, und da bin ich mir sicher, hätte ich viel eher Luft aus den Reifen lassen müssen. Dann hat er mehr Auflagefläche. Nach fünf Stunden tue ich das auch, unterlege mit Steinen und allem was ich habe die Spur und Brummeli zieht raus und ich wieder auf festem Boden. Jipppiii ich habe es geschaffft. Brummeli wird keinen Zentimeter mehr bewegt und ich muss erstmal rasten, bevor ich alles wieder einsammele. Am Morgen finde ich sogar noch das letzte Holz.

 

 

 

 

 

Mit viel Mut durch die sandige Stelle düsen und unten, da wo es auch fest ist und die geschobene Piste beginnt, wird nun mein Kompressor in Aktion gesetzt. Es ist ein guter Kompressor, den ich mir seinerzeit von Australien mitgebracht habe. Alle offroad Fahrzeuge benützen den dort. In kurzer Zeit haben meine Reifen wieder den richtigen Druck. Motor laufen lassen und dann Luft marsch! So unkompliziert und trotzdem habe ich mich bislang davor gedrückt. Das A und O für Sandfahrten, Reifendruck ganz niedrig und jippiiii ich habe was dazu gelernt. Und zwei bessere Sandbleche, als die, die ich habe wären auch nicht schlecht. Letztlich haben mir meine dicken Gummimatten gute Dienste geleistet und unterhalb meine diversen Bretter. Es müssen nicht unbedingt die schweren Stahlbleche sein.

 

 

 

 

 

Jeder Bewegung tut einigermaßen weh, kein Wunder. Und weil das Wetter mit wenig Wind angesagt ist, fahre ich auf meinen großen Schotterplatz an der Nordseite von Dakhla, da wo ich schon mal gestanden bin. Mitten auf rotem Kiessand und dem blauen Meer.Heute muß ich Muskelkater pflegen.

Das Meer rauscht relativ ruhig zu mir her, ein paar Fliegen krabbeln umeinander und das umtriebige und eigentlich häßliche Dakhla ist weit genug weg. Ich sitze in der Sonne! Und der 23. war relativ unspektakulär. Von meinen weißen Hügeln rolle ich zurück und habe einen Platz kurz hinter Dakhla im Sinn. Eine gut geschobene Piste führt hinunter. Mittlerweile haben sich aber da unten an dem Meeresarm schon diverse Hütten angesiedelt und ganz so nah bei ihnen will ich nicht sein. Die Reifenspuren etwas hinauf in die Berge schauen vertrauenswürdig aus. Vor dem höchsten Punkt gehe ich erstmal zu Fuß weiter und befinde es für gut. Das wäre es auch gewesen, wenn ich mich nicht seitlich gestellt hätte. Naja, das wichtigste ist, das ich wieder was dazu gelernt habe.

 

 

 

 

 

Ich beschließe aber, das dies mein südlichster Punkt ist. Nur mauretanische Grenze gucken lohnt sich nicht. Und auf große Sandabenteuer habe ich zumindest heute keine Lust.

Und Weihnachten – jedes Jahr freue ich mich, wenn ich dem auskomme und eben kein Weihnachten feiern muß. Trotzdem wünsche ich euch allen da draußen, das ihr die Tage mit viel Freude verbringt, der ganze Alltags- und Weltstreß für eine kurze Zeit an die Seite rückt und wir uns alle auf das Wesentliche beziehen können.

Ein gutes Miteinander, der Respekt und die Achtung vor dem Einzeln und die volle Übernahme der Verantwortung für das eigene Tun mit all den Konsequenzen, die das mit sich bringt. Wenn wir so leben können wir aus dieser unseligmachenden Spaltung heraus und eben sehen, das wir alle Menschen auf der Suche nach dem Glücklich-sein sind. Kein Mensch hat das Recht, dem anderen einzureden wie er zu leben hat. Genug der „heiligen Worte“, für heute – grins, grins.

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