oder zwischen Hügeln und kahlen schrundigen Ebenen
4.10.
Warme goldgelbe Sonnenstrahlen in meinem Rücken, die die Herbsterde wärmen. Abgemähte Felder und karstige Nixlandschaft im Hinterland von Pamplona. Halbwüste, nicht ganz so markant wie die Bardenas aber genauso schön.
Viele Schotterpisten führen zu Feldern zwischen steinigen unfruchtbaren Land. In der Ferne blinkt die Lagune von Pitallas zu mir herüber. Ist das ein schönes Fleckchen Erde.
Direkt am See ist Schutzgebiet, also rumpel ich mit Brummeli die gute Piste weiter. Irgendwo wartet meine Ecke. Kleine Abzweigpisten werden ausprobiert. Sie landen meist schief und krumm im Feld oder am Ende zwischen Wassertanks. Da ist es hier doch viel lauschiger, auch wenn ein paar Mücken und doofe Fliegen mich als Landeplatz auserkoren haben. Macht nix. Ich schau der Sonne beim Rotwerden zu und vertreib die Fliegen nach alter australischer Manier. Und für die Mücken gibt es Spray und Kratzen.
Von dem schönen See Yesa geht es am Morgen die paar Meter hinüber nach Ruesta, einem alten verlasssenen Dorf. Eine kleine Bar mit Herberge hat hier für die Pilger geöffnet. Ich höre das Schnattern der Menschleins, die sich ihre Abenteuer erzählen oder nur die Blasen an ihren Füßen pflegen. Was für ein weiter Weg, der da noch vor ihnen liegt.
Wahrscheinlich gibt es mittlerweile verschiedene Routen nach Santiago oder ist das hier die Hauptroute. Keinen Ahnung. Die alte Kirche ist jedenfalls dem Verfall preisgegeben. Die Natur erorbert sich langsam das Terrain zurück. Ich streife ein wenig durch alte Steine und rolle die kleine A 1601 bis Soros del Rey Catolico.
Eine schmucke Altstadt thront auf dem Hügel und will erklommen sein. Fast toskanisch mutet diese Gegend mit ihren Türmen an. Menschleins sitzen auf den Steinen und Katzen dösen in der Sonne. Irgendwo eine Bar und Restaurants, die erst am Abend öffnen. Ich lass mich durch die alten schön hergerichteten Gassen treiben. Man läßt sich hier nicht lumpen. Blumengeschmückte Hausgänge und saubere Gassen. Hohe Steintürme und eine Kirche, die auch gerade renoviert wird. Zurück zu Brummeli, der brav an der Mauer wartet. Mein angedachter Platz an einem Minisee ist unromantisch. Da fahre ich lieber noch ein Stückchen weiter.
Ein erster Hauch von Nixlandschaft. Vorfreude auf Marokko wächst. Womos sehe ich hier hinten keine, nur noch zwei rumpelige Bauernautos, die ihre Staubfahne nach sich ziehen. Ja, Brummeli du wirst wohl auch mal wieder sehr staubig. Und Wetterfrosch thront mayestätisch vorne. Ist das aber trocken quakt er vor sich hin, da muß ich auf meine Glubschaugen aufpassen, das die keine Staubpatina bekommen. Gewöhn dich schon mal dran, zwinker ich ihm zu.