Einkaufen und Bummeln in der kleinen Stadt Thames
und weiter nach Miranda
1.April
Ja, weit gekommen bin ich heute nicht …..
Thames nur zwanzig Kilometer weiter ist meine Einkaufs-Bummel-und Internetaufladestation.
Der Himmel ist grau, dunkelgrau, es tröpfelt, nix drängt zur Eile. Bei Noel Leenig kann ich meine Vodafonekarte erneuern, bei Pak n Save einkaufen und dann bummele ich die Einkaufsmeile rauf und runter.
Ich suche nach einem schönen typischen Fotomotiv, kann aber nix wirklich interessantes finden. Irgendwie sehen die Städtchen doch alle gleich aus. Eine große Straße, ein paar Cafes, viele Autos und diverse Auslagen, die kauf – mich rufen. Ich erstehe ein paar kleine Mitbringsel, nicht viel. In den Cafes hocken Menschleins mit ihren Pasteten, Sandwichen oder Fish and Chips. Vieles habe ich probiert, aber es hat mir nicht wirklich geschmeckt. Da ist mein eigenes Sandwich besser mit vielen Sprossen oben drauf.
Nachdem ich wieder Internet habe, suche ich mir ein schönes Plätzchen am Meer zum Schreiben. In Miranda werde ich fündig. Ein Mittagssandwich, ein Laptop und eine Maus, dazu frisch gepressten Orangensaft. Da können die Wolken am Himmel umeinander flitzen und meine Fingerleins auf der Tastatur.
Noch zwei Mails und dann ist es schon zwei Uhr. Hhmmm – wirklich viel Lust weiter zu fahren habe ich nicht, denn ich muß viel weiter fahren, um aus Auckland wieder heraus zu kommen, ich bin nur so 60km entfernt.
Und hier ist ein guter Stellplatz. Also bleibe ich einfach da und packe meinen Rucksack und marschiere zu dem Vogelschutzzentrum.
Godwits (ich muß den deutschen Namen googlen) sind Zugvögel, die bis nach Alaska fliegen und das fast non-stop. In der Forschungsstation und haben sie den Flug nachgezeichnet, weil E 7 und E 3 gechipt wurden und mit einem kleinen Sender unterwegs sind. Die Rückkehr von E 7 nach Miranda wurde gefeiert und Christchurch läutete sogar seine Glocken als Wellcome back und tut das alljährlich für all die Vögel die siebzehntausend Kilometer fast nonstop fliegen, ohne essen, ohne trinken ohne schlafen und ohne sich zu verfliegen.
E 3 fast verloren geglaubt, kehrt auch wieder zurück, nachdem er in Papa Neuguinea und Australien zwischengelandet war. Die kleine Solarzelle auf seinem Rücken hat wohl zuviel Windwiderstand gemacht und zuviel Kraft gekostet.
Ein süßes Kinderbuch für Erwachsene erzählt davon … „E 3 call home“ und ich kann an dem nicht vorbeigehen. Es wandert in meinen Rucksack und zuhause bei Kaffee ohne Kuchen lese ich es. Der Regen hat braverweise noch so lange gewartet, bis ich zurück bin.
Diese Godwits sind aber schon längst über alle Berge, sie fliegen Anfang März los.
(Und wer ist da wohl mit geflogen, denn ich sehe nur noch die zurückgelassenen Schuhe!)
Ich kann bei Ebbe noch ein paar von meinen bekannten Pied Stilt sehen, die sich gerade Leckereien aus dem Watt holen. Da kann ich nur sagen Guten Appeti und verzieh mich mit einem Buch nach innen und schau nach,wo mein Boot gerade ist. Es hat Neuseeland schon verlassen, sagt mir meine Tracking App. Also alles gut.
(Und in der Früh schreibt Renate, dass mein Brummeli wieder heil aus dem Krankenhaus und Reha zurück ist und daheim auf mich wartet – juchhuuu!!!! und ich erfahre, dass er super schnurrt mit seinem neuen Herzchen)
GPS: S 37° 09′ 07“ E 175° 18′ 29“
Ulrike Klammer
Safar