Stiller Seegras-Strand nahe Patras

oder vom Dünensand durch ein Naturschutzgebiet hierher

8.-9.10.

Guten Morgen, du stiller Morgen – du noch schlafendes Meer. Ganz ruhig breitest du dich vor mir aus, während die ersten, oder sind es die zweiten Sonnenstrahlen über das Grün huschen. Drei Bojen als Wächter der Untiefen und weiter vorne der Unterstand der Fischer. In der Ferne Griechenlands Küste auf der anderen Seite von Patras. Der hohe Felsen im Morgendunst. Drei gelb-blühende Blümchen.

 

 

 

 

Da bin ich wieder an „meinem“ Seegrasstrand. Eine Piste führt zum Anglerstrand und ein etwas verwegener Weg hierher. Vorsicht, es könnte Sandlöcher bzw. Seegraslöcher geben Brummeli steht auf festem Untergrund, während ich mich im Meer tummele. Es ist lange flach und trotzdem schön. Ausgiebigst wird geschwommen. Das geht gut. Lauferei ist grad etwas schwierig, weil mein Knie spinnt. Es meint, es muß beim Gehen immer weh tun.

Lerne ich die Lektion? Ruhe geben, nix tun? Ist das grad die Aufforderung vom Schicksal? Still-halten? Was kommt das geht und was geht das kommt. Irgendwann wird sich das Ganze wieder beruhigen. Ein sehr schlauer Mensch hat mal gesagt: „Weise nix zurück, heiße alles willkommen!“ Jetzt kann ich mich darin üben. Die Astrologie flüstert mir ja längt zu: „Dies ist grad deine Zeitqualität,- nix tun!“ Vielleicht gibt es anderes zu entdecken als das äußere umeinanderhampeln! Sei auf Überraschungen gespannt!“

Und wo kam ich her?

 

 

 

Von meinen spitzigen Filiatrafelsen und dem Melonenstrand geht es die Küste entlang. Weit komme ich nicht, denn der große Sandstrand nahe Epitalo lockt. Ein Strässlein durch die Felder und ein Pistenweg hinter den Hausruinen. Mein Platz auf dem Beton ist von PKWs belegt und diverse Menschleins tummeln sich dort am Strand. Ich suche mir ein anderes Platzerl etwas weiter weg und wandere ein wenig, Betonung auf wenig, in den Dünen. Ein Schwimmerli, in den Sand gelegt und in den Himmel geschaut. Heissen Sand über mein Knie rieseln lassen. Wenn ich Ruhe gebe tut nix weh, also gebe ich Ruhe, so einfach ist das eigentlich.

 

 

 

 

Auf einem anderen Strand, der einst nur durch eine große Pfütze erreichbar war, prankt nun ein großes fettes absolutes Halteverbot. Hier darf ich nicht mehr sein. Es ist Dünenschutzgebiet nahe Kounoupelaki. Na gut, ich weiß ja, das ich gerade ein bißchen mehr aufpassen muß und jetzt, da die Saison beginnt noch mehr.

Also peile ich den Seegrasplatz an. Nicht begehrt und nicht beschützt, dafür ruhig, herrlich ruhig. Zwei Fischer am Strand unter ihren großen Sonnenschirmen und zwei Menschleins mit ihrem Boot. Ich im gebührenden Abstand.

 

 

 

 

Ein leichtes Winderl huscht über mich hinweg, vertreibt zwei Fliegen. Morgenstille hier am Meer. Meine Fahrt gen zurück entwickelt sich mehr und mehr zu einer Meeresplatzfahrt, so lange wie möglich. Alle anderen Ideen verwehen im Wind. Es fühlt sich an, als ob ich da hingezogen würde. Meer ist angesagt und nicht Berge-kraxeln. Wenn ich schaue, ist es eigentlich schon das ganze Jahr so, selbst in Marokko. Da hinderte mich Brummeli und jetzt meine eigene Beweglichkeit. Wie heißt die Lektion? Still halten und nix tun – im Nichts-tun bewegt man am meisten, auch wieder ein schlauer Spruch. Ob ich das wohl lerne?????