oder über „Stonehenge“ Aotearoa
nach Castle Point am wilden, türkisblauen Pazifik
6.Februar
Eine stürmische, eine sehr stürmische und wilde Nacht liegt hinter mir. Immer wieder nackeln die Böen an meinem Auto und der Regen prasselt aufs Dach. Ich zieh mir nach alter Manier die Decke über die Ohren und versuche trotzdem zu schlafen. Es gelingt mehr oder weniger gut. Trotzdem bin ich zu meiner gewohnten Zeit wach, schlürfe heissen Kaffee und mach mich fertig. Ben und Renate schlafen noch. Also bekommen sie ein kleines Abschiedsbrieflein an die Windschutzscheibe geklemmt und dann schnurre ich erstmal Richtung Entsorgen und Brummeli füttern.
Ich will heute nach Stonehenge …. Sie haben hier das Stonehenge von England nachgebaut, aber genau mit den Positionen, die für Neuseeland stimmen. Tiefe Wolken hängen über dem Kreis und ich bin alleine dort. Ich stelle ich mich auf den „Stern“ gegenüber der Hauptstele und singe. Meine Stimme wird durch die Steine verstärkt und es macht riesig Spaß, (es hört mich ja keiner und so traue ich mich!) Und siehe da für kurze Zeit lugt die Sonne hinter den Wolken hervor.
Die alten Geschichten erzählen, daß die Menschleins sich hier früher in Trance gesungen haben, bevor sie dann ihre Riten ausführten.
Ich führe aber keinen Ritus aus, sondern wandere nur so umher …. es ist beeindruckend und nüchtern, denn die Steine sind Betonstelen…..trotzdem bricht sich das Licht und die Sonne würde genau zur Sonnenwende über der Steinmitte aufgehen und ihr Strahl würde die „heilige Stele“ in der Mitte treffen.
Ich freu mich, daß die Sonne wenigstens kurz durchlugt und bevor die ganze Gruppe kommt, die an einer Führung teilnimmt, bin ich im wahrsten Sinne des Wortes schon wieder über alle Berge, meine leckeren, feinen Braunbeigegelben mit den grünen knorrigen Baumtupfern drin.
Der Wind ist nach wie vor sehr undzwar sehr doll kräftig. In Castle Point werde ich fast davon geweht und fein aufgewirbelter Sand setzt sich in alle Ritzen. So ist mein anvisierter Stellplatz unbrauchbar, der Campingplatz auch.
5 km vor Castle Point finde ich einen kleinen Strand in Whakataki, sogar mit Fernblick auf die Felsen. Und das ist noch nicht alles, was ich finde. Ein kleiner Stranderforschungsgang läßt mein Herz höher schlagen. Ich finde meine ersten heilen Pauamuscheln und so richtig schöne.
Wow, was für ein Platz und später stelle ich noch fest, daß ich sogar Internetempfang habe. Ein guter Platz, mal wieder direkt am Meer!
GPS: S 40° 52′ 06“ E 176° 13′ 44“