oder die Krupa Wasserfälle und Grimmlavina mit Regenfluten von oben…
24.5.
Tief hängen die Wolken heute morgen über dem See, die Sonne hat kaum eine Chance. Frösche quaken lautstark neben mir auf meinem Plätzchen bei Jaice. Sie quaken um die Wette, wer kanns am lautesten. Noch ein paar Autos rumpeln die Piste entlang. Mein angedachter Platz war in Schweizer Hand und so stehe ich in Sichtweite eines Hauses, allerdings unbewohnt. Face to the house dann gehts. Ich wollte bei diesem Gewitter-Hagel-Guß nicht noch ewig suchen und auch nicht mehr lange weiter fahren. Der Nachmittag war schon weiter fortgeschritten. Regenmassen waschen Brummeli. Diesmal rauscht es von oben.
Wasser von überall, so könnte die Überschrift lauten. In der Früh geht es von meinem Berg hinunter zur Krupa. Nur ein paar Kilometer weiter ist die Stein-Brücke ausgeschildert. Eine kleine Wanderung hinauf in die Kletterfelsen. Heute ist keiner hier und tatsächlich geht der kleine Trampelpfad weiter Richtung Krimne, da wo ich gestern umgedreht bin. Ein schöner Blick! Eine steinernde Brücke mal ganz anders, als wie man sich in Bosnien denkt.
Noch ein paar Kilometer weiter gibts die Krupa Wasserfälle. Es rauscht, gluckert, strömt und platscht. Riesige Wassermengen ergießen sich über die grasbewachsenen Felsen. Ein Weg drumherum, ein Weg ein bißerl die Krupa entlang, kurz nach oben zum Kloster geschnuppert und wieder zurück. Noch hat die Sonne die Oberhand und blinkt und blitzt durch die grünen Zweige und taucht das Wasser in die unterschiedlichsten Blau-Türkis-Grün Töne. Was für ein Farbenspektakel! Augenschmaus pur!
In der Ferne schiebt sich das graue Wolkenband immer weiter vor. Schaaade! Ich rolle durch das grüne tief eingeschnittene Krupatal. Adios Sonne! In Jaice kann ich nochmal gerade die Reismühlen anschauen, bevor das Ungemach sich über mir ausbreitet. Wassermassen – diesmal von oben. Noch vor dem Jugoslawienkrieg war ich mal hier mit meinem Mann. Aber eben nur kurz, weil das Meer rief!
Das Wetter setzt meiner Erforschungslaune Grenzen und so lande ich dann gegen fünf Uhr hier. Und Wetterfröschlein verheißt für die nächsten Tage, da wo ich ursprünglich hinwollte, Gewitter, Wind und Regen. Keine gute Idee für einen windig hohen ausgesetzten Bergplatz. Überhaupt scheint es mir, dass ich jetzt doch ans Meer muß. Die Wolken halten sich hartnäckiger im Hinterland und die Gewitters verfangen sich in den Bergen, klammern sich an Baumspitzen und wabern über den Seen umeinander. Zeit für die Adria.
