Sonne, Radeln und Tajine in Sidi Kaouki

oder ein schöner Tag mit Petra von der Truppe

24.12.

Die Sonne geht zwar spät auf, aber dafür scheint sie um so heißer. Hochsommerwetter! Ich bin im Relax-Modus. Nichts drängt, ich laß mir Zeit, denn ich bleibe noch. Mein Platz ist so was von schön – einfach nur gut. Der Brotmann kommt und bringt mir leckeres Brot, für morgen bestelle ich Rosinenbrötchen. Mal sehen!

Hafid der Fischer kommt am Abend und zeigt mir seinen noch lebendigen Oktopus und andere silbrig glänzende Fischleins. Ich brauche keinen. Wir sitzen, essen frische Orangen und ich lerne, dass man Gemüse- und Obstabfälle einfach an den Busch legen kann. Für Kamele ist es ein Festessen!
Wie praktisch, da wird meine Mülltüte sehr klein. Hafid ist 23 und sucht eine Frau, die er heiraten kann, damit er nach Europa kommt. Gut, dass ich schon so alt bin.

Schon um elf bin ich bei Petra im Camp Sidi Kaouki Beach. Viereinhalb Kilometer gar nicht weit mit dem Rad. Erika und Werner verabschieden sich grad zum langen Strandsparziergang. Ich erfahre viel von dem, wie so eine Reise organisiert wird, was gut und was weniger gut ist. Dann machen wir uns auf Richtung Tajine im Surf Club Restaurant.

 

 

 

 

Wir sind früh genug sitzen oben auf dem Balkon mit Blick zum Meer, den Wellen, den Menschleins und dieser Hippieatmosphäre. Weihnachtsessen – Fischtajine und frisch gepresster Orangensaft. Langsam füllt sich das Restaurant und ich habe Lust Petra noch meinen Platz zu zeigen. Sie hat zwei Hunde, Swatcher und Mini und so radel ich auch wieder mit ihr zurück, denn das ist ihr sicherer.

 

 

 

 

Eigentlich hätte ich meine Markise ausprobieren können, bin aber zu faul, weil ich sie nicht dran lassen will, wenn ich weg bin. So sitzen wir mit unseren Wasserflaschen hinter dem Auto genießen die Freiheit und der Ratschstoff geht uns nicht aus.

Um fünf haben sie Weihnachtstreffen und ich begleite sie wieder zurück, esse mit Werner und Erika noch ein leckeres Nußkeks vom Plätzchenmann, bevor ich mich auf den Rückweg mache. Ich habe Guy, einen Nachbarn bekommen. Seit Jahren ist er im Winter in Marokko, das erste Mal aber in einem Camper. Er spricht sogar ein bißchen arabisch. Aber auch er will keinen Fisch, hatte er doch eine Pizza mit Baby-Tintenfisch und das hat ihm gar nicht geschmeckt.

 

 

 

 

Hafid trottet dann auch wieder davon und ich stöbere noch ein bißchen in meinen Karten für die nächste Etappe und putze meine Nase ausnahmsweise in Tempos und nicht Papierrolle. Petra braucht nicht mehr so viele.