Auf nach Sidi Kaouki

oder auf Schotterpiste hinunter Richtung Plage Azrou …

22.-23.12.

Der Strand von Sidi Kaouki ist fest in der Hand der „Weißware, Youghurtbecher, Dickschiffe oder wie sie noch so genannt werden. Große weiße Brummelis stehen brav in Reih und Glied, im Viereck zueinander. Ich weiß da noch ein Platzerl vom letzten Mal, das ich mit dem Radl erforscht hatte. Also los, Brummeli schnurr dahin.

Vorher gibt es eine schöne Klippenwanderung im Gischtmorgennebel, der das Land ein wenig verzaubert. Ein Fischer versucht von oben sein Glück und ein dicker Laster bringt die nächste Fuhre Naturdünger. Es riecht nach Guano, aber nicht unangenehm, es riecht natürlich, keine Chemie. Die Sonne kämpft sich erfolgreich durch die Gischt und strahlend rot erscheinen die Klippen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit jedem Kilometer wird es wärmer, trotz frischen Südwestwind. Bankomat in Safi und Carrefour in Essaoura und dann bin ich bei den wildaufschäumenden Wellen von Sidi Kaouki Beach. Von Monika erfahre ich, das Camping Hans gestorben ist. Nun hat er es doch vor Weihnachten geschafft und wir alle wünschen ihm ein glückliches Danach.

 

Die Einfahrt zu „meinem Platz“ ist mit Sand und Steinen versperrt, aber es gibt da noch eine kleine Zufahrt nur mit hoher Bodenfeiheit erreichbar.

Ich suche gerade rundherum den besten Platz , da kommt Burkhardt mit seiner Truppe, d.h. seiner großen Familie mit Freunden und zeigt mir noch einen geschützteren Platz weiter unten. Sie sind mit ihren Allradjeeps natürlich ganz hinunter durch den Sand zum Strand gefahren. Das schafft mein Brummeli nicht, aber weiter vorne baue ich mich auf. Hier ist es gut, hier will etwas bleiben, ein entspannter Platz mit Wellengemurmel.

 

 

 

 

In der Früh verabschieden sich alle von mir und es gibt noch das obligatorische Abschiedsfoto. Richtig stolz bin ich auf deren Lob, denn sie alle sind eingefleischte Offroader und natürlich um einiges beweglicher wie ich. Dafür habe ich mehr Komfort. Das trauen sich viele nicht, so wie ich, sagen sie und für mich ist es das Leben draußen im Irgendwo. Ich traf sie alle kurz in Moulay Bousselham, wo sie grad bezahlten. Bei den Affenfelsen lag Schnee erzählen sie und jetzt fahren sie die Küstenpiste bei Massa, die ich auch fahren könnte. Das werde ich mir noch anschauen.

 

 

 

 

Ein Gang am Meer entlang zwischen den Dünen, auf den Dünen in heißer Sonne. Von Petra erfahre ich, dass die Truppe auch hierherkommt und locker verabreden wir uns schon mal für morgen.. Der Eselmann bringt mir frisches Brot und beim Fischer gäbe es frischen Fisch. Ich habe nicht wirklich Lust darauf. Ich rede mit Händen und Füßen und natürlich wollen sie Anziehsachen, die ich nicht habe. Es ist spannend, ruhig bleibe ich sitzen, ein zwei Worte und irgendwann ziehen sie weiter. Ich warte einfach ab, so wie sie es auch tun und das funktioniert gerade.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Schäfer schaut auch noch vorbei und eine Truppe Deutscher kommt vom Strand. Dann ist es wieder ruhig und ich habe Wellen, Sand, Sonne und Krüppelbäume für mich. Fühl mich in meinem Element, auch wenn Petra ihren Schnupfen mit mir geteilt hat. Da tut Salbeitee gut. Dann kommt noch der Kamelmann und Hafid der Fischer. Wenn Petra morgen zu mir kommt, mache ich Dorade.. Es ist toll, ich bin so entspannt mit denen und mach dann einfach was ich will, dann trotten sie wieder davon.

Das ich schon vor Agadir so schöne Freistehplätze finde, hätte ich gar nicht gedacht. Das zeigt mir Marokko nochmal von einer ganz anderen Seite, als damals in den ersten zwei Wochen.