Schluchten, Wasserlöcher und bunte Felsen auf dem Namatjira Drive

oder von Schlucht zu Ausguck zu Wanderungen in diesem herrlichen West Mc Donnells Ranges

 

11.8.

In Anbetracht wie spartanisch „meine deutsche Familie“ lebt, genieße ich mein warmes Kuschelbett umso mehr. Es ist nicht so kalt und meine Gasflasche braucht in der Früh nur kurze Aufwärmzeit. Dann pfeift der Kessel und Kaffeduft zieht durchs Womo.

 

 

 

 

 

Ich sitze im Bettchen und geb dem gestrigen Tag eine Form. Ein „Fenster“ habe ich auf, so daß die Sonne rein kann. Es ist blauer Himmel, wie jeden Morgen und das heißt, das es spätestens in einer Stunde relativ warm wird. Heute macht der kalte Ostwind ein Strich duch die Rechnung und es bleibt kühl, nur so 17 Grad sind es und im Wind gefühlte 13, Pulloverwetter.

 

 

 

 

 

Ich verabschiede mich von den Dreien. Ob wir uns in Darwin treffen, steht in den Sternen. Ich pack mein Rest Feuerholz ein und mache ich mich auf den Weg in die Redbank Gorge. Über viele Felsen muß man kraxeln bis man das Ende erreicht. Malerisch eingebettet zwischen den roten Sandsteinfelsen liegt der blaugrüne See, eiskalt.
Im Frühjahr oder Herbst, wenn es richtig schön warm ist, kann man hier schwimmen.

 

 

 

 

 

Zurück auf dem Namatjira Drive ist der nächste Halt Glen Helen, ein kleiner, sehr kleiner und noch kleinerer Ort. Ein Camp, ein Wasserloch, drei Häuser und eine Zapfsäule. Wenn es richtig heiß ist, ein begehrter Schwimmplartz.

Ich wandere weiter zur nächsten Schlucht, der Ormiston Gorge. Hier gibt es sogar ein Kiosk und es ist Wochenende und es ist offen. Ich entscheide mich für den Ghost Gum Walk, der oberhalb der Schlucht entlang geht und später durch die Schlucht zurück führt. Dierse Felsen sind so malerisch und tief unten das blaugrüne Wasser. Ich laß mir Zeit auf meinem Weg durch die Felsen bis ich hinunter komme.

 

 

 

 

 

 

 

 

Wieder ein bißchen Flußsteine-Kraxelei und dann gibt es weißen Sandstrand und leucnhtende Felsen. Ich ratsche mit Denice einer Aussiefrau. Sie ist das erste Mal unterwegs mit einem Campervan und ganz neugierig auf alle Erfahrungen und hat nun Lust ihr Land ein bißchen zu entdecken. Wir reden über das „eiskalte“ Wasser. Sie sagt icecold und es klingt genauso wie eiskalt und ich frage, woher sie kommt und so kommen wir ins Gespräch. Nun hat sie ihr erstes deutsches Wort gelernt. Sie ist genauso fasziniert von der Natur und den Lebenskünstlern Bäumen, die irgendwo am Fels wachsen und sich halten können.

 

 

 

 

 

Später treffen wir uns noch an Ochre Pits wieder, das sind die bunten Felsen. Aborigines benutzen diese Farben für ihre Zeremonien als Körperfarbe. Weiß, gelb und rot liegen hier nebeneinander und es hat etwas mit den aufgelösten Mineralien in diesem Gestein zu tun, das diese Färbung verursacht.

 

Es ist schon später nachmittag und ich suche mir mein Plätzchen. Ellerie Gorge ist voll mit Caravans. Noch ein kleiner Blick zum Wasserloch, das nur 300m entfernt liegt. Für die Dolomite Wanderung über die Felsen ist es zu spät und ich bin heute genug gelaufen.

 

 

 

 

 

 

So ziehe ich weiter zu meinem Bushcampingplatz am Huge River. Drei Kilometer Stein- und Sandpiste und dann stehe ich auf einer schönen freien Sandbank mit Blick auf die „Savanne“ und der Möglichkeit ein Feuerchen zu machen. Ich bin schon reichlich müde von all diesen Eindrücken und so klappe ich um 9 die Augendeckel zu. Über mir der Sternenhimmel und rabenschwarze Nacht.