Die schimmernden Felsen der Stanley Chasm

oder eine kleine Outbackstrasse und eine nette Abendrunde am Feuerchen in Trephina Gorge

 

12.8

Ich wache auf meiner kleinen Sandbank auf und fühle mich wie Gott in Frankreich oder wie die Regenbogenschlange in Australien. Aus vollen Zügen genieße ich diesen schönen Bushcampingplatz. Fährt man die „Straße“ weiter, kommt man zu den Wanderplätzen vom Laraparinta Trail, ein Wanderweg quer durch die West Mc Donnell Range.

Ein Mann sucht seine Frau und hält kurz bei mir, ob ich sie nicht gesehen hätte. Die Straße wird rauher erzählt er mir und er hat auch nur einen normalen 4wheeldrive.Da kommt er nicht weiter, mit seinem Truck kein Problem.

 

 

 

 

 

 

 

 

Langsam rumpel ich die Piste zurück und biege ab zur Stanley Chasm, einem Felsdurchbruch in Jahrnillionen geschaffen von dem Finke River, der hier weit verzweigt fließt, wenn er fließt. Seit Jahren gibt es immer weniger Wasser und es ist selten geworden, dass wirklich Wasser durch diese Felsenge rauscht. Früher, vor 20 Jahren war dies anders. Mächtig toste hier das Wasser nach der Regenzeit im Norden durch.

Das Land, die Wüste hier ist niedriger als der Meerespiegel und so sammelte sich das Wasser in den Creeks und kleinen Bachläufen, die die Straßen unpassierbar machten. Heute ist es trocken, sehr trocken. Ich komme sogar an einem kleinen Buschfeuer vorbei, dass aber längst unter Kontrolle ist. Die Gräser sind so trocken, das es nicht viel braucht, um das Feuer zu entfachen.

 

 

 

 

Im Winter steht die Sonne zur Mittagszeit so, daß die Felswände rotorange leuchten. Für de Aborigines ein heiliger Platz, ein Platz der Frauen. Eine Lehrerin aus der Siedlerzeit war die erste weiße Frau, die diesen Platz sehen durfte.Heute dürfen Scharen von Touris, diese Felsenge sehen und sich selber ihre Gedanken zum Sacred Place machen.

 

 

 

 

 

Ich ziehe weiter zur nächsten Gorge, dem Simpson Gap. Wieder ein kleines Wasserloch in einer Felsenge. Dort treffe ich Peter wieder, der mittlerweile seine Boggy Hole Route gefahren ist. Dreimal ist er im Sand stecken geblieben, aber mit all seinen Hilfsmitteln kommt er selber wieder frei. Wir verabreden uns in Trephina Gorge, ein Platz im östlichen Teil der Mc Donnell Range. Es ist Sonntag und so kann ich noch nicht in Alice einkaufen.

 

 

 

 

Also suche ich mir nur einen Internetplatz, lade den Blog hoch und schnurre weiter auf kleiner Straße Richtung Trephina Gorge, auch wieder einer so malerischen Bucht in den braunen Bergen.
Ist das eine tolle Gegend hier, man könnte Wochen verbringen, um all die Schönheiten der Natur aufzunehmen. Ich muß mich zusammenreißen, denn diesmal habe ich ja nicht endlos Zeit.

 

 

 

 

Am Camp treffe ich auch die deutsche Familie wieder und wir verabreden uns abends am Feuer. Lea kriegt noch meine grüne Decke, denn sie sieht schon arg verfroren aus. Und dann hocken wir alle zusammen am Feuer und zwei Aussies, die auch schon in Palm Valley waren gesellen sich dazu. Es wird gelacht und geratscht, Stories erzählt und gute Tipps machen die Runde.

Ich erzähle von dem Blumentopf, den man über den Butangaskocher stülpen kann, um eine Heizung zu haben. Die Idee hat mir ein schottischer Aussie in Stanley Chasm erzählt. Morgen werde ich bei Bunnings, dem Baumarkt, selbigen besorgen. Denn mit warmer Gasflasche funktioniert der Kocher prima. Wir tauschen noch Routen aus und kriechen spät in unsere Kojen.

Wieder ein so toller Tag da draußen im Bush – mei, ich schwelge nur und an die Kälte habe ich mich langsam auch gewöhnt.