Robinson-Bucht auf der Mani

oder Abenteuer Schwimmen gehen ….

21.6.

Als ich mich entschloss doch auf die Mani zu fahren, hatte ich genau diesen Platz im Sinn, meine Robinsonbucht. Eingebettet zwischen kahlen Hügeln der Mani liegt sie weit unten auf schmalem Weg gut erreichbar. Ganz in der hintersten Ecke links steht Brummeli zwischen ein paar Steinen, trocken gewordenen Gräsern mit Blick auf die Steilküste. Ein Fischerboot tuckert umeinander, große grüne Grillen säbeln ihr Grillenlied, ein paar Bienen gucken vorbei. In der Nacht die jetzt obligatorischen Moskitos. Mein Stecker mit den Antiplättchen hilft da sehr gut. Eine leichte Brise aus Südwest und mein Vordach geben genug Schatten in dem jetzt angebrochenen griechischen Sommer. Ja, es ist heiß geworden, schon morgens so um die 28 Grad. Herrlich – ich mag ja Hitze.

 

 

 

 

 

Und so richte ich mich hier häuslich ein mit Vordach Tisch und Stühlchen. Kein Mensch weit und breit. Ich weiß warum – das Schwimmen gehen hier ist ein bißchen abenteuerlich. Wer Kies- oder Sandstrand wünscht, irgendwo einfach ins Meer hupsen will ist hier verkehrt.

 

 

 

 

 

Auf meiner Seite gibt es nur Steilküste, das Wasser unerreichbar. Auf der anderen Seite der Bucht gibt es eine wilde Kraxellei hinunter, zu ein paar Felsplatten von denen man dann ins Wasser kommt, aber nur wenn der Westwind nicht zu stark ist. Und er ist nicht zu stark. Ein bißchen schauen, wo die beste Einstiegsstelle ist und vor allem auch wieder die Ausstiegsstelle. Komme ich da hoch? Ja, es ist einfacher als gedacht.

 

 

 

 

 

Und so schwimme ich in der kleinen blau-grünen Lagune umeinander. Ein tolles Schnorchelrevier, genieße das warme Wasser. Es ist zwar eine kleine Expedition hierher, trotzdem einfach nur schön und ich bin im Robinson-Element. Beim Hinunterkraxeln ruft mich von oben jemand an. Es ist die Küstenwache und sie fragt, wie ich hier her komme. Mit dem Auto und wo ist das? Auf der anderen Seite. Sie sind zufrieden und ich solle aufpassen. Brummeli ist von der kleinen Straße aus nicht zu sehen.

 

 

 

 

 

Zurück gibt es noch eine Aktion. Vorgestern am Abend funktionierten die Lichter nicht und auch die Piezozündung vom Herd. Hhhhm – Kopf kratzen. Die USB Stecker, der Kühlschrank gingen aber. Sicherung? Badlicht, Deckenlicht und die anderen sind verschiedentlich abgesichert. Drei Sicherungen gleich? Hat sich irgendwo ein Kabel gelöst? Ich mach erstmal den Kocher sauber. An die Piezozündung komme ich nicht wirklich dran. Probiere eine Sicherung – nix geht. Mein Werkzeug ist schon ausgebreitet, da fällt mir auf das am Elektropaneel ein Lichtlein nicht geht. Der Hauptschalter – wieder hoch und siehe da alles geht. So einfach!!!!

Aber ich weiß jetzt, dass der Hauptschalter nur die Pumpen, die Lichter und das Paneel ausschaltet, nicht aber Heizung, Kühlschrank und USB Stecker. Ich dachte immer, dann ist die gesamte Elektrik ausgeschaltet. Wieder was dazu gelernt. Und so gestaltet sich die angedachte Reparatur sehr schnell – jippiii und ich kann ein bisserl faulenzen.

 

 

 

 

 

Angekommen im Robinson Element auf einsamer Insel, bleibe ich heute noch. Das wußte ich gestern schon. Es sind so die Plätze an denen ich tief in mich eintauche und meinen Gedanken nachhänge. Seelchen breitet sich ganz weit hier aus, fast bis zum Horizont und ist mal wieder total neugierig, was wohl dahinter liegt.

Seelchen-Baumel-Platz!