Ponta da Piedade

oder Bushcamping nahe Lagos

21.-22.1.

Ich rolle mal wieder etwas weiter mit der Frage, ob es meinen alten Torreplatz bei Carvoeiro noch gibt.

Ja, es gibt ihn, aber die Strafe dort zu übernachten ist hoch, 250 Euro, nein danke! Also stelle ich brav Brummeli auf den Parkplatz weit vorne und wandere hinüber zu meinem Platz. Aaah, ich habe meine Speicherkarte noch im Computer, also komme ich ohne Bild zurück.

 

 

 

 

Nächster Punkt ist Ferragudo bei Portimao. HIer darf man gegenüber vom Hafen stehen und es stehen nartürlich viele. Lauschig ist das nicht.

Es ist schon doof, dass man nur auf weit abgelegenen, an großen Strassen liegende Camping- oder Stellplätze verwiesen wird und die Stellplätze sind laut und häßlich. Vielleicht ist es mein letztes Mal, dass ich nach Portugal fahre. Nicht erwünscht zu sein, finde ich nicht so prickelnd, obwohl…

 

 

 

 

 

„Was hast du denn, du findest doch tolle Abseitsplätze mit mir,“ raunt mich Pistenkrabbler schräg von der Seite an. „Jaaaa, jaaa du hast ja recht, du bringst mich zu tollen Plätzen“ raune ich zurück.. „Sag ich doch und jetzt zeige ich dir noch einen.“

 

 

 

 

 

Da, wo ich es nicht für möglich gehalten habe, finde ich einen super Platz. Nicht weit weg von Lagos und der berühmten Ponta da Piedade, diesem zerklüfteten Felsen mit dem roten Leuchtturm. Ein bißchen in die Walachei fahren über kleine rote Erdpisten und dann stehe ich mit Weitblick zu allen Seiten. Kein Fahrverbot kein Halteverbot kein Parkverbot – jippijeiii.

Pistenkrabbler, gottseidank bist du Pistenkrabbler geworden, so kann ich die Algarve doch genießen. Unten an der Praia da Mos stehen sie alle zusammen, hier oben habe ich die Welt für mich.

 

 

 

 

 

 

 

Und so wird tagsdrauf erstmal eine lange Wanderung zu der Ponta da Piedade unternommen. Gut, daß ich keinen Plan hatte, sonst wäre ich nicht auf diesen alten, fast verfallenen Weg gekommen.

Erstmal ist alles ja ganz einfach, ein bißchen rauf und runter und den Schlängelpfad hinter dem Beachrestaurant vorbei. Ein  steiles, supersteiles Steintreppchen  grinst mich hinter der Ecke an. Ein natürlicher Felsenturm, in dem die schmale Treppe eingeschlagen wurde.

 

 

 

 

 

Uuuuups – trau ich mich oder trau ich mich nicht. Ich trau mich. Ein paar Stufen rutsche ich einfach auf meinen Hintern, so fühle ich immer genug Halt. Früher ging der offizielle Weg hier lang, jetzt wird er nicht mehr gepflegt und man muß lang durch die Villensiedlung laufen. Noch ein sehr ausgesetztes Stück, steil am Hang und dann bin ich wieder auf größerem Pfad.

Spannend und abenteuerlich, auf dem Rückweg gehe ich aber durch die Siedlung. Der Hang ist teilweise abgebrochen und rutschig und an manchen Stellen nicht wirklich sicher.

Ponta Piedade ist gut ausgebaut und auf dem Parkplatz steht sogar Parkverbot für Womos. Wie soll man sich das denn angucken, wenn man noch nicht mal parken darf. In Benagil ist das gleiche. Zwei große Parkplätze sind höhenbegrenzt. Wer dort eine Bootsfahrt machen will, muß schauen wo er bleibt, wenn er nicht den Schotterweg fahren will.

 

 

 

 

 

 

Die Felsenlandschaft ist beeindruckend. Es ist gerade Ebbe und die schwarzen Kullersteine schauen verwundert zu den Touris hoch. „Normalerweise, seht ihr uns ja nicht“ murmeln sie und verschlucken sich fast an den Wellen.
Ein paar Fotos und dann alle Stufen wieder hinauf und den ganzen Weg zurück.
Zwischendurch ratsche ich mit einem Amerikaner, der hier schon seit 20 Jahren lebt. Er kam für zwei Wochen und blieb!

 

 

 

 

 

Ich stehe etwas abseits von der großen Hundeautobahn, die am Ufer entlang führt. Die Menschleins sind freundlich und die Hunde wollen gestreichelt sein.

Ich bleibe und beobachte wie die Regenwolken langsam näher rücken. Ein paar Schauer, dann wieder Licht aus Wolkenlöchern. Im Brummeli ist es gemütlich und ich reformiere die Welt am Telefon. Ich bin ja soooo wichtig! (hahaha)