Nixlandschaft – ich komme…

oder aufwachen in der Steinwüste mit Blick auf die Bergkulisse

 

13.11.

Guten Morgen liebe Sonne – so selbstverständlich krabbelst du über die Bergspitzen vor mir und tauchst die Steinwüstenlandschaft in ein warmes Licht. Nix vor mir und nix hinter mir, fast. Nur ein großer Sendemast in Sichtweite für gutes Internet und eine grün bewachsenenes Wadi unterhalb. Dort wohnen verstreut ein paar Leute, die abends neugierig vorbeischauen. Wer steht denn da einfach mitten in der Landschaft. Freundlich und zugewandt. Einer stellt sich dann als der Mitarbeiter der Gendamerie heraus, der meinen Paß fotografiert. Das ist üblich hier. Früher gab man seinen „Fiche“ ab, den Zettel mit all den Daten, jetzt wird mit Smartphone der Paß fotografiert. Weil der Mitarbeiter nur arabisch kann, telefonier ich mit dem Hauptmenschen auf englisch. Alles gut, mein Stehen offiziell bestätigt.

 

 

 

 

 

Jippiii – ich bin mal wieder in der Wüste. Ist das gut. Auf meiner kleinen Piste gestern, den Berg hinunter begegne ich nochmal den Ziegenhirten. Er bekommt meine Streichhölzer, weil er keine hat. Dafür kriege ich eine Mandarine. Die gebe ich dann kurze Zeit später weiter an einen anderen Hirten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In Taza wird eingekauft, da gibt es einen Großmarkt. Ein paar Feuerzeuge, etwas Tee und Zucker zum verschenken und Frischmilch. Gemüse und Obst kaufe ich dann wieder am Straßenrand, sofern ich halten kann. Ich habe mir eine Gegend hinter Guercif an der P 5427 ausgesucht.  Ob es eine fahrbare Verbindung zur N 15 gibt, werd ich morgen erforschen. Ich rolle immer weiter in die wüstige Landschaft. Typische Lehmbauten und kleine Ansiedlungen im Wadi. Trockene Berge und schrundige Hügel auf der anderen Seite. Hier und da schnupper ich abseits der Straße, ob es da für mich ein Platzerl gäbe. Fündig werde ich dann hier kurz vor Douar Melhia. Einfach der Nase lang. Kurz etwas steil hinauf und dann stehe ich hoch oben auf dem Plateau einfach mitten drin. Hier ist es gut, hier bleibe ich. Stühlchen raus und Wüste geschnuppert.

 

 

 

 

 

Und das die Menschen neugierig sind, weiß ich ja. Sie sind nicht aufdringlich und vor allem werde ich nicht angebettelt. Das ist soooo angenehm.

Weite, weite Nixlandschaft – du magst für viele öde und leer erscheinen, für mich Augenschmaus, Seelenschmankerl und Einladung in die große Weite einzutauchen. Was will ich mehr!!!!