Mückengesumms und Flußgeplätscher

oder von einem Wässerchen zum Nächsten tief nach Ungarn hinein

 

30.6.-2.7.


Da habe ich ja so meine Lieblingsplätze für die Rückfahrt, wunderschön am Fluß gelegen, auch wenn die Mücken Hochkonjunktur haben. Es sind wenige, sehr wenige Menschleins hier. Die Luft schwirrt in der Hitze es ist immerhin noch 35 Grad oder mehr. Wenn ein Wind weht ist es gut zum aushalten. Alle Fenster auf, kleiner Tischventilator an und schon wird’s erträglich.

 

 

 

 

 

Mein rumänischer Ankunfts- und Abschiedsplatz nahe Großsanktnikolaus an der Mierisch mit seinen vielen alten knorrigen Olivenbäumen lädt mich ein. Hier ist es trocken, hier hat der Regen nicht so viel Matsch hinterlassen. Ich stelle mich in den Wind, setz mich in Brummelis Schatten und lausche dem Fluß.

Ich mag es, einfach nur da zu sein und zu lauschen. Nix bleibt für ewig, alles ist im Fließen in der Veränderung. Auch meinen plappernden Gedanken sind diesem Fluß, dieser Veränderung unterlegen. Ein Kommen und Gehen und Gehen und Kommen. Irgendwann ist Schlafenszeit.

 

 

 

 

Winke, winke Rumänien, ich komme sicherlich wieder.

Ungarn begrüßt mich mit guten Straßen, relativ viel Verkehr und ordentlichen Häusern. Ich fahre Richtung Dunafalva zu einem Platz an der Donau. Das Bild in meinem Kopf von diesem Platz stimmt nicht. Das war woanders, keine Ahnung wo. Hier geht es kurz steil hinunter zu einem Wiesenstück. Früher stand ich ganz unten, da wo jetzt tiefe Schlammrillen die Landschaft „zieren“. Die Donau war wohl recht weit hier raufgekrabbelt. Das verblichenene graue Gras zeigt, wie hoch das Wasser stand. Ich bleibe oben, denn es ist Regen angesagt. Das Gewitter zieht zwar vorbei, aber der Regen prasselt in der Nacht und am frühen Morgen. Die Grenzpolizei schaut vorbei, sagt aber nix zu mir. Vielleicht schauen sie nach Spuren am Ufer. Ich bin nicht weit weg von der serbischen Grenze.

 

 

 

 

 

Ein paar Kratzspuren an Füßen und Händen. Feuchtes, fast modriges Ufer und Wärme, ein Eldorado für die kleinen Biester. Trotzdem halten sie sich in Grenze dank Mückenspray und Mückenstecker mit Plättchen. Das funktioniert gut!!! Nur draußen halt nicht. Brummeli klettert das kleine steile Stück wieder problemlos hoch und ich rolle weiter Richtung Ungarns Mitte. Hier am Desedo See kenne ich meinen Platz. Es ist recht windig, aber superschön. Fast keine Angler und nur ein paar Radfahrer auf dem Weg. Es ist auch nicht mehr so heiß. Ein bißchen zu Fuß den Weg, den ich schon geradelt bin, bevor ich mich auf den obligatorischen Dienstagstalk vorbereite.

 

 

 

 

 

Astrologisch reformieren wir die Welt oder eigentlich eher uns selber, tauchen ein in das Verständnis der Planeten, Zeichen und Felder und sind immer wieder erstaunt, wieviel wir verstehen, mit eigenen Erfahrungen füllen. Astro wird so lebendig in unserem Gespräch. Es gibt keine Zufälle, so auch die Begegnung und der tiefe Austausch mit Judith. Auf den Punkt gebracht, so könnte eine Überschrift unserer Gespräche sein. Krimskrams an die Seite räumen und dann zum Wesentlichen vordringen. Da bleibt dann nur der Moment des Erstaunens … ab irgendeinem Punkt werden Worte fast überflüssig.

Und so gondele ich zurück, laß mir Zeit, um Veränderungen nachzuspüren. Noch eine Nacht an einem Flußufer, bevor ich über österreichische Autobahnen zurück nach Bayerbach rolle.