oder alte Zeiten und ein Traumplatz am See Sniardwy
17.9.
„Tja, Wetterfrosch, wo hast du dich denn hin verkrümmelt. Wo bist du denn?“ Tief in den Katakomben meines Brummelis finde ich ihn. „Es ist so windig“, murrt er, „und kalt und ungemütlich und und und, – und es regnet immer wieder. Und das nicht nur für einen Tag, sondern drei. Igittt,“ und schwupps ist er hinter meiner Heizungstherme verschwunden.
Na gut, ich bin ja Optimist, vielleicht wird es nicht so schlimm. Vorsorglich ziehe ich mir doch mal eine lange Hose an, der Winter steht vor der Tür (aber nur für drei Tage!).
Erstes Ziel heute ist das Freilichtmuseum in Olsztynek. Hier sind alte Herrschaftshäuser aus dem Weichselland, Armenhäuser aus dem Masurenland, Schulgebäude, Mühlen, Wirtschaftsgebäude, alte Scheunen mit Hühnen, Schafen und Ziegen wieder ursprungsgetreu aufgebaut. Dazu eine evangelische Kirche, die ein bißerl an die Stabkirchen in Norwegen erinnern.
Gemütlich kann man durch das Gelände stromern und eintauchen in das 19.und 20.Jahrundert. Die Einrichtungen erinnern an früher, an das, was wir bei unseren Großeltern sahen.. Meine stammten ja auch aus Ostpreussen und lebten in Königsberg, dem heutigen Kaliningrad, bevor sie sich in Breslau niederließen.
Ich höre viel deutsch, denn die Busse sind auch schon angekommen und die Gruppen wandern durchs Gelände. Dazu eine polnische Schulklasse, polnische Gruppen und verstreute Menschleins, die vielleicht Erinnerungen wachrufen.Ich finde es spannend im Museum Dinge zu sehen, mit denen ich groß geworden bin.
Gegen Mittag mache ich mich auf ins masurische Seenland. Ein kleiner See bei Spychowo lockt mit einem noch kleineren Stellplatz. Allerdiings sind hier viele neue Häuser entstanden und so nah am Wohngebiet stehe ich nicht gerne, finde es auch nicht so toll für die Anwohner. Wenn kein Wind wäre, könnte ich hier ein Stückchen über den See auf die Krutyna paddeln. Es ist aber Wind, viel zu viel, da ist selbst der kleine See ungemütlich.
Also fahre ich weiter zu einem Traumplatz mit einer abenteuerlichen Anfahrt. Der See Sniardwy hat so eine kleine Halbinsel, auf der man stehen kann.
Der Weg ist eigentlich ganz ok, nur die Bäume stehen eng und die Zweige, gottseidank nur dünne Zweige streifen mal wieder entlang. So ist das mit den Naturplätzen. Mei, von hier könnte ich nach Mikolajki paddeln, bei schönem warmen Sonnenwetter. Es ist aber kein schönes warmes Sommerwetter. Wasserplatsch du mußt drinne bleiben.
Der Wind fegt zwar die Wolken immer wieder an die Seite, trotzdem schüttet es zwischendurch wie aus Eimern. Danach grinst mich die Sonne frech an und sagt, „War das ws?“ Ich finde ein Platzerl, ein weißer Bulli und ein kleiner ausgebauter Militärbulli gesellen sich noch dazu.
Natur pur hier und das mit Internetempfang undzwar Guten. Noch ein paar Fotos und dann ist es innen schöner als wie draußen.
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