oder die Ostküste entlang zum Leuchtturm
am Cape East
und weiter zur Bay of Plenty ….
15.Februar
Die Küstenstraße ruft, komm fahr mich und so rolle ich los, mehr übers Land, als direkt an der Küste. Steil und bergig durch altes Maori Land, das auch jetzt noch zu 80% von ihnen bewohnt und besessen wird.
Immer wieder zweigen kleine Straßen hinunter zu den Stränden, den alten Siedler-Häfen und Landeplätzen von Cook.
Maori-Schilder weisen auf spielende Kinder hin, dazwischen ihre Maraes. Rot und Gelb sind Maorifarben und die Schnitzereien von ihren Tikis und sind sich sehr ähnlich. Mir kommen sie wie kampfbereite Schutzgötter vor. Ihre Häuser dagegen sind teilweise sehr ärmlich und dann wieder neu und schick.
Es ist merkwürdig, ich fühle mich nicht wirklich wohl hier und würde nicht frei übernachten. Vielleicht bin ich hier ein bißchen ein Eindringling in ihr Land …. das geht mir durch den Kopf, als ich durch die Orte rolle oder ihre Maraes fotografiere….
In Tikitiki gibt es eine wunderschöne Kirche, in der deutlich wird, daß beide Kulturen – Maoris und die weißen Neuankömmlinge – sich gegenseitig respektierten ….eine Kirche bemalt und geschnitzt und eingerichtet mit vielen Maori-Symbolen.
Ob das allerdings auch immer so im Alltag war, weiß ich nicht…
In Te Araraoa zweigt die kleine Straße zum Eastcape ab, dem östlichsten Punkt auf meiner Reise und von Neuseeland und von bewohnten Land überhaupt. Schmal und kurvenreich schlängelt sie eng an den Bergen und der Küste entlang.
763 Stufen – ich habe sie gezählt gehts hinauf, wobei von diesen Stufen 517 sicherlich nur Stüfleins sind – also kleine Ministufen …..und so stehe ich schneller als gedacht oben am Leuchtturm …
S 37° 41,5′ und E 178° 32,9′ bei 180 Grad wirds wieder West.
Der größte Pohupukawa-Tree ist mein nächster Halt und es ist erstaunlich wie groß und breit und mächtig er ist. Wie klein dagegen sind wir Menschleins. Dieser Baum hat sicher viele Geschichten zu erzählen – schade, daß ich die Baumsprache nicht wirklich kann. Ich würde sicherlich viel von den Maoris und den Weißen erfahren, von ihrem Miteinander und ihrem Gegeneinander.
In der Früh hatte mir meine Nachbarin von einem schönen Platz an der Bay of Plenty erzählt und genau da schnurre ich hin. Den ersten Landeplatz von Maoris in Neuseeland im 12.Jahrhundert suche ich vergelblich und erfahre später, dass man da nur mit einer Führung hin kann. Ein Schild weist darauf hin, dass man von den Stränden nichts nehmen darf, kein Stein oder sonstiges weil es altes Maori Land ist. Ich kann weit und breit am Strand nichts besonderes entdecken – wahrscheinlich liegt der Landeplatz geschützt irgendwo – und fahre weiter zu meinem kleinen Südseejuwel.
Ein Schwimmerli und Pazifik-streicheln für Gabriela und dann werde ich auch schon von meiner Nachbarin begrüßt, die auch gekommen ist. Sie lädt mich ein zu ihnen ans Feuer zu den anderen zu kommen. Die Gespräche drehen sich hauptsächlich ums Fischen, Familie und Kinder. Auch das Thema – Whale-strandig am Cape Farewell wird schnell abgehandelt. Es kommt immer wieder vor, sagen sie, nur meistens nicht so viele. Und warum … Schulterzucken, Doc, die Naturschutzbehörde, weiß es wohl auch nicht. Und dann gehts weiter über Kinder, Enkel usw. Da kann ich so wenig mitreden. So verabschiede ich mich beim Dunkelwerden.
Im Brummeli denke ich noch, wir haben so wenig Berührungspunkte, die Interessen sind woanders und es ensteht einfach nicht dieses Gefühl von einem Miteinander. In Einzelkontakten ist es einfacher, aber das sind meistens Menschen, die eingewandert sind oder selber viel gereist sind. Spannend!
Ich trink noch ein Glaserl Vino und dann gehts ins Bettchen.
GPS: S 37° 40′ 20“ E 177° 48′ 06“